"Wir sind umgeben von anonymen, schlecht produzierten Dingen" – das ist die Ansicht von Jonathan Ive, jenem Designer, ohne den weder iPhone noch iMac oder iPad das wären, was sie sind. Für Interviews ist der gebürtige Brite nicht bekannt. Umso interessanter dürfte daher das Gespräch sein, das unlängst die Sunday Times mit ihm führte.
Warum es so viele schlecht designte Produkte gibt, kann er nur vermuten: "Es ist verlockend davon auszugehen, dass es den Leuten, die sie benutzen, einfach egal ist – genau so wie denen, die sie herstellen." Es habe sich aber gezeigt, dass es eben nicht egal ist; dass es den Menschen nicht nur um Ästhetik gehe, sondern um hochwertige Dinge, in die viel Gedankenarbeit geflossen ist.
Nicht einfach nur ein Design, sondern ein mühevoller Schaffensprozess
Im Gegensatz zur Konkurrenz gehe es Apple nicht nur ums Geld: "Wir lassen uns nicht aus finanziellen Gründen so viel Zeit [...]." Für Nachahmer seiner Designs findet er klare Worte: "Es ist Diebstahl." Es handele sich nicht nur um ein einfaches Design, sondern vielmehr um Abertausende Stunden voller Anstrengung. "Es braucht Jahre voller Widmung, Jahre voller Schmerz." Das klingt fast so, als sei die Arbeit für Ive reine Folter. Zu hassen scheint er seinen Job aber nicht: "Jeder mit dem ich arbeite teilt die Liebe und den Respekt bei der Herstellung."