Der nächste Countdown tickt. Heute schließt Apple seine Bücher für das abgelaufene März-Quartal, das bereits zweite des laufenden Fiskaljahres. Nach der Traumbilanz im Weihnachtsquartal sind die Erwartungen entsprechend hoch. Dank der anhaltend großen Nachfrage nach dem iPhone 6 könnte Apple die zweitbeste Quartalsbilanz der Unternehmensgeschichte präsentieren – doch was kommt dann?
Showdown am 27. April: Am Montag in drei Wochen nach Handelsschluss ist es wieder so weit: Apple legt sein neustes Zahlenwerk vor, das die Finanzwelt wieder einmal zum Staunen bringen dürfte.
Umsätze von 52 bis 55 Milliarden Dollar hat der iKonzern im abgelaufenen Dreimonatszeitraum selbst in Aussicht gestellt – Analysten gehen von weit mehr aus. Entscheidend ist jedoch wie immer, was am Ende hängen bleibt. Mit 2,12 Dollar je Aktie rechnen die befragten Analysten im Durchschnitt.
Analystenschätzungen: Apple könnte nochmals 12,5 Milliarden Dollar verdienen
Das würde einem Gewinnanstieg von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen, allerdings auch 31 Prozent unter dem unglaublichen Weihnachtsquartal liegen, in dem Apple 3,06 Dollar je Anteilsschein eingefahren hatte, die unterm Strich einem Nettogewinn von 18 Milliarden entsprachen.
Die Konsensschätzungen je Aktie hochrechnet, dürfte Apple zwischen Anfang Januar and Ende März nochmals satte 12,5 Milliarden Dollar eingefahren haben – das wäre der fünftgrößte Quartalsgewinn in der Unternehmenshistorie von Apple bzw. einer der zehntgrößten Quartalsgewinne in der Wirtschaftsgeschichte.
Doch Apple hat bekanntermaßen eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte, die Wall Street-Erwartungen zu überbieten – bei der jüngsten Quartalsbilanz allein um 20 Prozent. Haben sich die Geschäfte nur ein bisschen besser entwickelt als von Analysten prognostiziert, könnte Tim Cook sogar der Kunstgriff gelungen sein, im Dreimonatszeitraum nach dem Rekord-Weihnachtsgeschäft gleich das zweitbeste Quartal der Unternehmensgeschichte zu präsentieren! Die Messlatte hierfür liegt beim gleich dreimal in Folge im Weihnachtsquartal 2011, 2012 und 2013 aufgestellten Nettogewinn von 13 Milliarden Dollar.
Das iPhone entscheidet Apples Zukunft in den kommenden Jahren
Der alles entscheidende Treiber des anhaltenden Booms ist schnell gefunden: Bei all dem Buzz um die Apple Watch und in Zukunft möglicherweise um den Apple Fernseher und vielleicht sogar iCar bleibt Apple zumindest in mittelfristiger Zukunft die iPhone-Company. Bei einem Beitrag von inzwischen über 70 Prozent der Nettogewinne ist Tim Cook auf Gedeih und Verderb vom anhaltenden Erfolg des Kult-Smartphones aus Cupertino abhängig.
Im abgelaufenen Quartal dürfte weiter alles für Apple laufen: China, dem inzwischen wichtigsten iPhone-Absatzmarkt der Welt, sei Dank, nicht zuletzt durch das Neujahrsfest im Reich der Mitte, das in das abgelaufene Quartal fiel. Mit Anbruch des nächsten Dreimonatszeitraums wird es nun jedoch spannend: Nach mehr als sechs Monaten auf dem Markt dürfte die Anziehungskraft des iPhone 6 nachlassen.
Kann Samsung mit dem Galaxy S6 und S6 edge Apples iPhone 6-Momentum stoppen?
Das liegt nicht zuletzt auch an den zahlreichen Neuerungen, die das Android-Lager nach dem Mobile World Congress ins Rennen geschickt hat. Samsungs neue Flaggschiffe, das Galaxy S6 und S6 edge, die ab dem 10. April auf den Markt kommen, wurden in den USA schon jetzt doppelt so oft vorbestellt wie der Vorgänger Galaxy S5.
Apple dürfte im Herbst lediglich mit dem iPhone 6s, 6 Plus und 6c kontern – einer Evolution unter der Oberfläche. Es wird zur spannendsten Frage des Rest-Jahres in der Smartphonebranche, ob Apple sein enormes iPhone 6-Momentum auch in den Folgemonaten fortschreiben kann...