Auch ohne Taylor Swift: Spotify weiter mit Nutzer-Boom

Spotify Taylor Swift
Spotify Taylor Swift (© 2015 Spotify, iTunes, CURVED Montage )
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Musik-Streaming-Dienst Spotify hat den Exit von Superstar Taylor Swift gut verkraftet – und wächst rasant weiter. Heute vermeldete das neun Jahre alte schwedische Unternehmen einen rasanten Zuwachs der zahlenden Nutzer, die binnen eines halben Jahres um 50 Prozent zugelegt haben.

Ein bisschen Drama ist am Ende immer gut fürs Geschäft. Als US-Superstar Taylor Swift vor rund zwei Monaten medienwirksam Spotify  gepflegt den Mittelfinger zeigte, war der Aufschrei groß. Nicht nur das neue Album „1989" würde nicht mehr auf der Streaming-Plattform zu hören sein – auch die vier Vorgänger-Alben waren über Nacht nicht mehr auf Spotify zu finden.

Einer der beliebtesten Popstars dieser Tage ist nicht mehr auf der beliebtesten Streaming-Plattform: Was war das los? Es ging – wie so oft im Leben – ums liebe Geld:  0,7 Cent pro abgespieltem Song waren der omnipräsenten US-Sirene nicht genug. Das ist der durchschnittlich ausgeschüttete Betrag, den Spotify an Künstler überweist, deren Song von Nutzern auf der beliebten Streaming-Plattform abgerufen wird.

Taylor Swifts dramatischer Abgang ohne Folgen

"Meine Meinung ist, dass Musik nicht kostenlos sein sollte", vertrat die US-Sängerin deutlich ihren Standpunkt im Wall Street Journal.  „Spotify ist ein großes Experiment. Ich möchte mein Lebenswerk aber nicht einem Experiment beisteuern, von dem ich glaube, dass es Texter, Produzenten, Künstler und Schöpfer nicht fair entlohnt“, ätzte Swift Anfang November im Stile einer richtigen Drama-Queen.

Für Spotify-CEO Daniel Ek brach darauf wohl so etwas wie eine Welt zusammen.  Der schwedische Seriengründer antwortete in einem sehr langen Blogbeitrag, wie man ihn selten von einem CEO zu lesen bekommt, wie falsch der hippe US-Superstar doch liegt.  “Taylor Swift hat absolut recht: Musik ist Kunst, Kunst hat einen Wert, und Künstler verdienen es, dafür bezahlt zu werden”, schrieb Ek und nannte Zahlen.

Schon 15 Millionen zahlende Kunden

Immerhin schon 2 Milliarden Dollar habe Spotify vom Start der Streaming-Plattform 2008 bis Ende 2013 an die Musikindustrie ausgeschüttet. “Die Auszahlungen an Superstars wie Taylor Swift liegen pro Jahr bei etwa 6 Millionen Dollar – und wir erwarten, dass sich die Summe im nächsten Jahr verdoppelt”.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass immer mehr Kunden bereitwillig die werbefreie Premium-Version in Anspruch nehmen. In einem neuen Blogbeitrag – diesmal von minimalistischer Kürze –  teilt Spotify mit, „15 mit 15“ zu beginnen. Übersetzt: Das Jahr 2015 beginnt mit 15 Millionen zahlenden Nutzern.

2,5 Millionen neue Abos nach Taylor Swift-Exit

Das entspricht einem deutlichen Zuwachs: Vor sechs Monaten noch verbuchte der schwedische Streaming-Dienst 10 Millionen Premium-Kunden, ein halbes Jahr später sind es nun also bereits 50 Prozent mehr! Besonders bemerkenswert: Gegenüber Eks Blogeintrag, der von Anfang November datiert,  hat Spotify 2,5 Millionen zahlende Kunden hinzugewonnen – zuvor dauerte der Zugewinn in dieser Größenordnung vier Monate. Insgesamt 60 Millionen Nutzer sind inzwischen auf Spotify registriert.

Deutlich wird damit: Der Wirbel um Taylor Swifts Schlussmach–Gehabe hat Spotify in keiner Form beschädigt. Für einen möglichen Börsengang, über den dieses Jahr spekuliert wird, sind das die Kennzahlen, mit denen Ek Investoren gewinnen kann…

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