Bitcoin-Mining mal anders: Brite schürft auf Müllkippe nach 95 Mio. Euro

Kommen Bitcoins bald ins Kleingeldfach von Google Wallet?
Kommen Bitcoins bald ins Kleingeldfach von Google Wallet? (© 2014 CC: Flickr/btkeychain )

Wenn die Müllkippe zur Goldmine wird: Ein Brite hat einen durchaus folgenschweren Fehler gemacht, weshalb er nun eine ganz besondere Art des Bitcoin-Minings plant. Er ist auf der Suche nach seiner Festplatte, auf der sich der Schlüssel zu knapp 95 Millionen Euro befindet. Allerdings sind die Daten schon seit einer ganzen Weile im Müll vergraben. Er muss also womöglich tief buddeln, um zum Millionär zu werden.

2009 hat der IT-Angestellte James Howells aus England mit dem Bitcoin-Mining auf seinem Laptop angefangen, wie The Guardian berichtet. Zu diesem Zeitpunkt war das noch recht einfach. Da sich seine Freundin aber über die Lautstärke des Gerätes und dessen Wärmeentwicklung beschwerte, hat er bald wieder damit aufgehört. 2010 hat eine verschüttete Limonade dann zum vorzeitigen Ende seines Notebooks geführt. Anschließend soll Howells das Gerät zerlegt haben. Die Festplatte mit den rund 7500 Bitcoins behielt er. Genauer gesagt ist auf dem Laufwerk ein einzigartiger Schlüssel, der ihm den Zugriff auf die Währung ermöglicht.

Ausgrabung mit Investoren

Den großen Fehler hat er dann 2013 gemacht: Beim Ausmisten seines Schreibtisches hat er die drei Jahre alte Festplatte aussortiert und in den Müll geworfen. Später hat er den Schrott selbst zur Müllkippe in Newport gebracht. Weitere vier Jahre später, im Jahr 2017, ist der Wert für einen Bitcoin auf einem Rekordhoch angelangt, weshalb das Thema zuletzt auch wieder in den Medien präsent war. Wohl dadurch hat sich Howells wieder an seine digitale Börse erinnert – die mittlerweile ungefähr 95 Millionen Euro wert ist.

Es ist also nicht verwunderlich, dass er die Müllkippe in Newport nun im großen Stil umgraben möchte, um doch noch an sein Bitcoin-Depot zu kommen. Die Fläche soll in etwa so groß wie ein Football-Feld sein. Und da er die Festplatte vor vier Jahren dort abgegeben hat, könnte sie relativ tief vergraben sein. Für seine Ausgrabung habe er aber bereits Investoren gefunden, das Schürfen soll dabei recht professionell ablaufen. Nun muss offenbar nur noch die Stadt ihm die Genehmigung für die Aktion erteilen – und die stellt sich derzeit noch quer, wie WalesOnline berichtet.

Die Stadt schätzt, dass die Ausgrabung Millionen von britischen Pfund kosten könnte, ohne dass es eine Garantie für den Millionenfund gibt. Zudem könnte sich das Ganze negativ auf die Umwelt der angrenzenden Gebiete der Müllkippe auswirken. Selbst wenn Howells die Genehmigung doch noch bekommt, mit Schaufel statt Computer nach Bitcoins zu schürfen: Über 350.000 Tonnen Müll nach einer kleinen Festplatte zu durchsuchen, dürfte kein leichtes Vorhaben sein. Wir wünschen ihm viel Erfolg beim Buddeln und Wühlen.

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