Geht es um Smartphones, spricht man in der Regel schnell über Flaggschiffe. Die meisten denken dabei wohl an Premium-Geräte, wie das Samsung Galaxy S6 oder das iPhone 6. Aber ein Flaggschiff, das muss gar nicht High-End sein und viel kosten - meint zumindest Alcatel. Ist da was dran?
Wie man vermuten würde, kommt der Begriff eigentlich aus der Seefahrt. Das Flaggschiff bezeichnet dabei eigentlich das Führungsschiff einer Flotte, mittlerweile auch das größte Schiff. Das Vorzeige-Modell sozusagen. Und das kann je nach Flotte beträchtlich voneinander abweichen. Soweit, dass das Flaggschiff der einen Flotte kleiner und schwächer sein kann als selbst das schwächste eines Konkurrenten. Geht es nach Alcatel, soll diese Definition sich auch bei den Smartphones durchsetzen.
- Die besten Smartphones 2015
So erklärte der Vizechef der US-Abteilung des Konzerns LG G4 kann und will es nicht mithalten. Die Frage ist bloß: Muss es das überhaupt?
Flugzeugträger gegen Nußschale
Denn das Problem liegt nicht in den technischen Unzulänglichkeiten der vielen kleinen Hersteller - sondern in der Leere des Begriffs. Denn eigentlich ist es völlig sinnlos, Premium-Smartphones, wie das kommende Moto X durchaus am Spagat zwischen Premium-Technik und Mittelklasse-Preisen versuchen, reicht es anderen eben völlig aus, solide Mittelklasse-Geräte zu produzieren. Da ist dann natürlich auch das Flaggschiff schlechter ausgestattet.
Schuld ist das schiefe Bild vom Flaggschiff. Das sollte mal nach Leistung und Kraft klingen, zieht aber in Zeiten nicht mehr, in denen Hunderte von Herstellern überhaupt keine Premium-Geräte mehr im Portfolio haben. Solange die Nutzer drauf anspringen, werden die Hersteller ihre Top-Geräte weiter als Flaggschiffe bewerben - selbst wenn sie irgendwann vielleicht nicht einmal mehr 100 Euro kosten.
Hat das beliebte Werbebild vom leistungsstarken Flaggschiff ausgedient? Schreibt uns Eure Meinung in den Kommentaren.