Die Auswahl an Drohnen ist groß. Da will die Passende mit Bedacht gewählt sein. Wir stellen Euch beispielhaft acht verschiedene Modelle vor und erklären Euch welche sich für welchen Fliegertyp lohnt.
Für Einsteiger: Erste Flugversuche, Spaß und Unterhaltung
Drohnen für Einsteiger sind nicht nur klein und kosten weniger als 100 Euro, sondern lassen sich auch vergleichsweise einfach fliegen. Mitunter erfolgt die Steuerung nicht über eine Fernbedienung mit Steuerknüppeln, sondern über ein Smartphone-App. Sensoren sollen den Flug stabilisieren. Kunststücke führen die Fluggeräte teilweise auf Knopfdruck ganz alleine durch.
Hobbyzone Faze: Kleiner Quadrocopter mit Auto-Flip
Die 12,2 Gramm leichte Faze von Hobbyzone ist der kleinste momentan erhältliche Quadrocopter und gehört zwar noch die Spielzeug-Kategorie, ist aber trotzdem gut für den Einstieg in die ernstzunehmende Fliegerei geeignet. Mit rund 30 Euro wird das Portemonnaie nicht allzu sehr belastet. Zudem lässt sich das Gerät ohne Probleme in Räumen fliegen und ist auch genau dafür gedacht. Aufgrund seiner Größe geht die Drohne, sollte sie abstürzen, nicht so leicht kaputt und beschädigt auch selten andere Gegenstände.
Ein Ersatzgehäuse und vier zusätzliche Rotorblätter befinden sich im Lieferumfang. Die Fernbedienung mit ihren zwei Steuerknüppeln vermittelt zudem ein Gefühl dafür, wie es sich anfühlt, größere Drohnen zu fliegen. Cool: Die Auto-Flip-Funktion lässt den Quadrocopter auf einen Knopfdruck und eine Knüppelbewegung hin einen seitliche Rolle vollführen. Der Akku wird über ein USB-Kabel aufgeladen. Eine Ladung reicht für eine Flugzeit von etwa vier Minuten aus. Passend für alle, die mit ihrer Drohne vor allem kurzweilig Spaß haben oder ausprobieren wollen, ob die Fliegerei etwas für sie ist.
RC Eye One S: Eine Drohne, die "mitwächst"
Die RC Eye One S ist größer als die Faze und lässt sich auch bei etwas Wind im Freien fliegen, kann für die ersten Übungen aber auch problemlos durch die Wohnung summen. Die eingebaute Technik zur Flugstabilisierung funktioniert drinnen und draußen, wobei der Wind maximal leicht wehen darf und die Fernbedienung eine Reichweite von 40 Metern hat. Der Quadrocopter verfügt über drei Flugmodi von "Einsteiger" bis "Experte", die dem Piloten unterschiedlich viel Freiheit über die Steuerung geben. Der Anfängermodus ist für das Üben von grundlegenden Flugbewegungen - auf und ab, vor und zurück, links und rechts - vorgesehen. Sind die Basis-Manöver in Fleisch und Blut übergegangen, kann man den Sport- oder Expertenmodus aktivieren und unter anderem halbautomatische Flips durchführen. Mit einer Akkuladung kann man etwa fünf bis zehn Minuten lang fliegen. Preislich bewegt sich der RC Eye One S (Mode 2) bei rund 70 Euro und ist optimal geeignet, wenn Ihr das Drohnen-Fliegen von der Pike auf lernen wollt.
Parrot Rolling Spider - Appgesteuerte Drohne
Die nur 55 Gramm schwere Rolling Spider von Parrot steuert Ihr über eine App auf Eurem Smartphone. Die automatische Stabilisierung erlaubt es, sich an das ferngesteuerte Fliegen zu gewöhnen, ohne ständig Angst vor Abstürzen zu haben. Zudem sorgt die App für Erfolgserlebnisse, da ein simples Tippen auf den Touchscreen genügt, um den Quadrocopter coole Stunts ausführen zu lassen. Im Boden ist eine kleine Kamera für Luftaufnahmen eingebaut. Weiter als 20 Meter kann sich die Rolling Spider aber nicht vom Smartphone entfernen, sonst bricht die Verbindung ab. Die Flugzeit mit einer vollgeladenen Batterie liegt bei etwa acht Minuten. Die rund 100 Euro teure Drohne eignet sich somit für alle, denen eine Fernbedienung mit zwei Steuerknüppel zu kompliziert ist und stattdessen lieber ihr Smartphone für die Steuerung nutzen wollen.
Der eigentlich Clou und das wohl größte Unterscheidungsmerkmal zu anderen Drohnen sind die großen Räder, die der Rolling Spider ihren Namen geben. Damit kann das Gadget bei geringem Schub über den Boden rollen, aber auch mit ein wenig Übung die Wand hochfahren und unter der Decke hin- und herrollen. Einen weiteren positiven Nebeneffekt haben die Räder auch: Stürzt die Rolling Spider einmal ab, schützen sie die Drohne und die Propeller.
Für Fortgeschrittene, Kunstflieger und angehende Kameraleute
Wer mit seiner Drohne nicht nur Kunststücke vollführen, sondern auch Fotos und Videos aufnehmen will, muss sich bei den Modellen für Fortgeschrittene umschauen. Bevor Ihr aber wirklich eine Kamera am Fluggerät befestigt, empfiehlt sich eine ausreichend lange Erprobungs- und Übungsphase, damit am Ende nicht Fluggerät und Kamera Schaden nehmen. Die Modelle sind nicht nur größer, sondern erfordern auch deutlich mehr Konzentration, da man nicht nur einfach fliegen, sondern auch schöne Bilder einfangen will.
RC Eye One Xtreme: Kunstflieger lässt sich mit Kamera aufrüsten
Die RC Eye One Xtreme ist quasi die größere Version der Eye One S. Sie verfügt ebenfalls über drei Flugmodi mit einfacher bis komplexer Steuerung. Sie ist kunstflugtauglich und beherrscht Flips und Loopings - sofern der Pilot geduldig geübt hat und die Hilfsmittel einzusetzen weiß. Die Fernbedienung soll bei freier Sicht eine Reichweite von 122 Metern haben. Die rund 130 Euro teure Drohne verfügt über eine Hold-Funktion, mit deren Hilfe sie auf einer Höhe schwebt. Das ist besonders praktisch, wenn das rund 30 Euro teure Erweiterungsset montiert ist. Es enthält längere Beine, einen stärkeren Akku, größere Rotorblätter und eine Kamera-Halterung. Mit seiner Hilfe steigt die RC Eye One Xtreme dann mit einer GoPro oder einer anderen ähnlich großen Kamera auf. Je nach Ladung reicht die Batterie für eine Flugzeit von sechs bis elf Minuten. Die Drohne eignet sich für alle, die für wenig Geld eine Actionkamera in die Luft bringen und ihr Fluggerät auch einmal ohne Kamera abheben lassen wollen.
Reely Hexacopter X6: Sechs Rotoren und eine Kamera
Der Reely Hexacopter X6 verfügt über sechs Rotorblätter, schwebt deswegen stabiler und lässt sich einfacher steuern als ein Quadrocopter. Mit einem Preis von etwa 120 Euro kostet er in etwa so viel wie die RC Eye One Xtreme. An der X6 könnt Ihr allerdings keine Kamera befestigen. Dafür ist bereits eine kleine Kamera für Foto- und Videoaufnahmen in die Drohne eingebaut. Die Bedienung erfolgt über die Fernsteuerung und nach etwa acht Minuten muss die Drohne wieder landen, um ihren Akku zu laden. Zum Speichern der Bilder müsst Ihr nur eine microSD-Karte in das nur 59 Gramm leichte Fluggerät einlegen. Zwei Flugmodi stehen zur Auswahl, wobei die Drohne im Beginner-Modus ruhig auf Steuerbefehle reagiert. Im Expertenmodus ist das ganze Geschick des Piloten gefordert. Doch mit genug Übung könnt Ihr die Drohne auch Überschläge vollführen lassen.
Hubsan X4 FPV Mini Quadrocopter
Der X4 FPV Mini Quadrocopter von Hubsan verfügt ebenfalls über eine eingebaute Kamera. Das Bild überträgt sie drahtlos auf das 4,3 Zoll große Display, das in die Fernsteuerung eingelassen ist. So lässt sich die Drohne in der Theorie sogar ohne direkten Sichtkontakt fliegen - in der Praxis gestaltet sich das mit einer maximalen Reichweite von 100 Metern bei freier Sicht allerdings schwer. Erfahrene Piloten vollführen im Expertenmodus während der 8-minütigen Flugzeit sogar Loopings und seitliche Überschläge. Die X4 wiegt bei all der Technik nur 32 Gramm und ist mit einer Größe von 6 x 6 Zentimetern auch für kleine Räume geeignet. Preislich liegt der Quadrocopter bei rund 180 Euro und bietet sich für alle an, die die Welt mit den Augen der Drohne sehen und auch gerne einmal ohne direkten Sichtkontakt zum Fluggerät fliegen wollen.
Für Profis: Fliegende Kamerastative
Drohnen aus dem Profibereich kosten nicht nur schnell mehrere hundert oder sogar über tausend Euro, sondern erfordern auch großes fliegerisches Geschick. Aufgrund ihrer Größe eignen sie sich nur für Außeneinsätze.
DJI Phantom Quadrocopter
Der Phantom Quadrocopter von DJI ist das Einstiegsmodell unter den Profigeräten. Mit einem Preis von 419 Euro ist die Basisversion erschwinglich und lässt sich gegen Aufpreis mit einer Kamera und einer Videobrille versehen. Mit einer solchen Brille, die am ehesten einer Taucherbrille gleicht und über zwei integrierte Bildschirme verfügt, seht Ihr das Bild, das die Drohne aufzeichnet. Das lässt Euch zum einen in Echtzeit die Welt von oben betrachten und gibt Euch das Gefühl, selbst zu fliegen. Zum anderen habt Ihr auf diese Weise die volle Kontrolle darüber, was Ihr aufzeichnen wollt.
Die Drohne passt aber auch perfekt zu den GoPro-Actionkameras, für die eine Halterung schon vorhanden ist. Die Phantom ist der kleinste Quadrocopter mit dem "Naza-M und GPS"-Flugstabilisierungssystem von DJI, das für einen ruhigen Flug und damit auch ruhige Bilder aus der Kamera sorgen soll. Das Ortungssystem ermöglicht es zudem, einen Ort abzuspeichern, an den die Drohne mit Hilfe der Coming Home-Funktion auf Knopfdruck automatisch zurückkehrt. Bei der Steuerung stehen zwei Flugmodi zur Auswahl. Eine Position-Hold-Funktion lässt die Phantom auf der Stelle schweben. Die Flugzeit liegt mit vollem Akku bei 10 bis 15 Minuten, die maximale Reichweite der Fernbedienung sogar bei 350 Metern. Die DJI Phantom macht vor allem dann Spaß, wenn Ihr schon etliche Flugstunden erfolgreich absolviert habt und die Drohne auch wirklich als fliegendes Kamera-Stativ verwenden wollt.
DJI Phantom 2 Vision Plus
Die DJI Phantom 2 Vision Plus ist eine Drohne, die Profis zufrieden stellt, aber trotzdem von Jedermann einfach zu nutzen sein soll. An den Premium-Quadrocopter ist bereits eine Full-HD-Kamera mit einem Gimbal montiert. Diese Halterung gleicht nicht nur Bewegungen aus, sondern erlaubt es auch, die Kamera in verschiedene Richtungen zu drehen, unabhängig von den Bewegungen der Drohne. GPS und ein Kompass sind ebenfalls eingebaut und helfen bei der Steuerung während der 10 bis 15 Minuten langen Flugzeit. Das Autopilot-System von DJI sorgt zusätzlich für eine hohe Flug-Stabilität. Wird die Verbindung zwischen Fernsteuerung und Drohne getrennt, kommt sie mit Hilfe der "Auto-Go-Home"-Funktion an den Startplatz zurück.
An der Fernbedienung könnt Ihr ein Smartphone befestigen und über die Android- oder iOS-App von DJI ein Livebild aus der 14-Megapixel-Kamera sehen, wobei die WLAN-Reichweite zur Bildübertragung durch ein Verstärker-Modul auf bis zu 700 Meter ausgedehnt wird. Alle wichtigen Parameter der Kamera stellt Ihr über das Smartphone ein und entscheidet zum Beispiel, ob der Blickwinkel bei 110 oder 85 Grad liegen soll. Mit einem Preis von gut 1200 Euro ist die Phantom 2 Vision Plus von DJI auch für Nicht-Profis erschwinglich. Klar sollte aber sein, dass es sich hier nicht um ein Spielzeug für Kinder handelt.