Apple steht mal wieder im Rampenlicht – diesmal jedoch nicht wegen eines neuen Produkts, sondern wegen eines möglichen Datenschutz-Rückschritts. Konkret geht es um die Funktion App Tracking Transparency (ATT), die Apple 2021 eingeführt hat, um euch mehr Kontrolle über eure Daten zu geben.
Doch genau diese Funktion könnte in Europa bald Geschichte sein – und schuld daran seien laut Apple "intensive Lobbybemühungen". ATT erlaubt euch, zu entscheiden, ob Apps euer Verhalten über verschiedene Anwendungen und Webseiten hinweg verfolgen dürfen.
Die Einführung hatte unmittelbare Auswirkungen: Die Zahl der Tracker sank deutlich, besonders in den USA. Das gefiel natürlich nicht allen – besonders Werbeunternehmen reagierten empfindlich. Einige, wie Meta, fanden technische Schlupflöcher. Andere reichten Beschwerden bei Kartellbehörden ein oder zogen vor Gericht. Und nun sieht sich Apple offenbar gezwungen, die Funktion in Europa womöglich ganz abzuschalten.
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Apple gibt dem Druck nach – zumindest in der Kommunikation
In einer aktuellen Stellungnahme an die Deutsche Presse-Agentur zeigt sich Apple besorgt: Der wachsende politische Druck – vor allem aus Deutschland und Italien – könnte dazu führen, dass ATT in der EU nicht weiter angeboten werden darf. Das sei ein Nachteil für europäische Nutzer, so der Konzern, der weiterhin auf eine Entscheidung zugunsten des Datenschutzes hofft.
In Deutschland hatte das Bundeskartellamt bereits eine kritische Vorab-Einschätzung abgegeben: ATT könne gegen Wettbewerbsrecht verstoßen, weil Apple seine eigenen Dienste nicht denselben Datenschutzregeln unterwerfe wie Drittanbieter. In Frankreich musste das Unternehmen dafür sogar schon ein Bußgeld zahlen.
Apple kontert – und sieht sich als Vorreiter
Apple weist die Vorwürfe entschieden zurück. Der Konzern betont, dass er sich selbst strengere Regeln auferlege als allen anderen: Nutzerinnen und Nutzer hätten bei Apple-Diensten die volle Kontrolle über personalisierte Werbung – ganz bewusst. Dienste wie Siri oder iMessage seien zudem so konzipiert, dass Apple die Daten nicht einmal intern verknüpfen könne.
Doch offenbar reicht das nicht aus, um die Behörden zu überzeugen. Stattdessen rückt Apple die laufenden Verfahren in ein anderes Licht: Nicht Datenschutz, sondern wirtschaftliche Interessen und der Schutz werbefinanzierter Unternehmen stünden im Vordergrund. Und dieser Konflikt könnte nun auf dem Rücken der europäischen Nutzer ausgetragen werden.
Ob Apple ATT in Europa wirklich abschalten muss, bleibt abzuwarten. Klar ist aber: Der Streit um Datenschutz versus Wettbewerb spitzt sich weiter zu.
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