Mark Zuckerberg und seine Mannen rudern weiter zurück: Nach der kürzlich erfolgten Umstellung der Standard-Sichtbarkeit Eurer Postings von "Öffentlich" auf "Freunde" wird in einem nächsten Schritt den Auto-Postings durch Apps wie Instagram oder Spotify der Garaus gemacht. Fortan sollen explizit geteilte Aktivitäten nun Inhalte wieder im Vordergrund des Social Networks stehen.
Erst knapp drei Jahre ist es her, dass Mark Zuckerberg die synchronisierte Zukunft von Facebook ankündigte: Alles, was Ihr tut, sollte über Apps automatisch in den Newsfeed geleitet und für Eure Freunde sichtbar werden — die Musik, die Ihr gerade hört, der Artikel, den Ihr gerade gelesen habt oder die Laufstrecke, die Ihr vorhin bewältigt habt. Das Ergebnis war eine Fülle kleinteiliger Mitteilungen im Stream über teilweise wenig spannende Aktivitäten der eigenen Facebook-Buddies. Was interessiert mich jeder Song, den mein Kollege im Home Office über Spotify konsumiert? Was soll ich als Sportmuffel mit der exakten Laufstrecke meiner joggenden Bekannten anfangen?
Zuletzt wurden die Auto-Postings zunehmend als Spam markiert
Nun hat Facebook ein Einsehen mit mir und allen, die es ähnlich sehen, und erklärt Zuckerbergs Synchronisations-Vision von 2011 quasi für gescheitert: Wie das Unternehmen im entsprechende Funktionalität beschnitten, weitere (Spotify, Nike+ oder Pinterest) werden folgen — einerseits dadurch, dass Facebook zukünftig explizit geteilte Posts wieder stärker gewichten wird, andererseits, weil das Social Network App-Entwicklern nahelegt, etwaige Auto-Posting-Funktionalitäten zu entfernen oder nicht mehr einzubauen.
Der Grund für das Umdenken? Neben der Verwirrung bei vielen Nutzern, denen teilweise nicht wirklich bewusst war, was da alles automatisch in die Welt gepostet wird, haben die Kalifornier offensichtlich eingesehen, dass explizit geteilte Inhalte mehr wert sind — weil sie mehr Nutzer interessieren. Die Auto-Posts hingegen wurden in den vergangenen Monaten zunehmend als Spam markiert.
Facebook will langfristig zum Verteiler hochwertiger Inhalte avancieren
Diese Erkenntnis und die entsprechenden Maßnahmen gehen mit Facebooks langfristiger Strategie einher, mehr und mehr zur Anlaufstelle und zum Verteiler hochwertiger Inhalte zu avancieren. Schon jetzt wird das Facebook von zahlreichen Publikationen und Rezipienten eher als Nachrichtenkanal, denn als soziales Netzwerk genutzt.
Wie nutzt Ihr Facebook — tatsächlich als Werkzeug, um mit Euren Freunden in Verbindung und über Ihre Echtwelt-Aktivitäten auf dem Laufenden zu bleiben? Oder als Plattform, um Euch über heiße Themen zu informieren? Begrüßt ihr also das Ende der Auto-Posts oder werdet Ihr das Feature vermissen?