Die von Google im Pixel 4 erstmals verwendete Gestensteuerung, auch bekannt unter dem Projektnamen Motion Sense, soll im Google Pixel 4a nicht mehr zur Anwendung kommen. Hier erfahrt ihr mehr über die Gründe.
Habt ihr die Möglichkeit, euer Smartphone über Gesten zu steuern? Eine einfache Form der Gestensteuerung, die fast jedes Smartphone beherrscht, sind sogenannte Wischgesten. Dabei berührt man den Bildschirm und bewegt dann einen oder mehrere Finger. Als echte Gestensteuerung versteht man hingegen das Bewegen der Hand über dem Smartphone, ohne es zu berühren – auch eine Form der Gestensteuerung, die heute viele Handys beherrschen.
Google hat mit Motion Sense ein besonders ambitioniertes Projekt aufgesetzt. Ambitioniert deshalb, weil eine nicht kamerabasierte Gestensteuerung via Radarchips eingesetzt wurde. Der Vorteil des Radarchips: Er verbraucht sehr wenig Energie, erkennt allerfeinste Bewegungen und funktioniert durch Materialien hindurch. Stolz präsentierte Google daher die neue Technologie im Herbst 2019 anlässlich des Pixel-4-Release. Nun berichtet das Portal androidcentral, dass das Google Pixel 4a nicht mehr die Radar-Gestensteuerung als Feature enthalten soll. Nur: Was steckt dahinter?
Google Pixel 4a ohne Motion Sense?
Wie androidcentral erfahren haben will, soll Motion Sense im neuen Google Pixel 4a nicht mehr zum Einsatz kommen, weil es in den Einsatzmöglichkeiten bisher noch stark limitiert ist. Anrufe ablehnen, die Schlummerfunktion aktivieren oder einen Musiktitel in der Playlist überspringen – recht viel mehr kann man mit der Gestensteuerung bisher nicht anstellen. Deshalb ist die Funktion für User bisher nicht besonders attraktiv.
We're expecting Google to ditch its Soli radar on the Pixel 4a, and that's one of the biggest reasons why @chunkynerd is looking forward to the phonehttps://t.co/tLDh1dUmad
— Android Central (@androidcentral) January 22, 2020
Hinzu kommen geopolitische Beschränkungen beim Einsatz von Motion Sense, die dazu führten, dass das Google Pixel 4 in Indien nicht auf den Markt kam. Hintergrund: Die indische Regierung erlaubt keine Nutzung der 60GHz-Frequenz durch zivile Einrichtungen. Diese Frequenz ist jedoch wesentlich für die Funktionsfähigkeit des Soli-Radarchips. Wichtige Funktionen wie Handgestensteuerung und Gesichtserkennung zum Entsperren des Telefons funktionieren nur, wenn das Soli-Radar aktiviert ist.
Gestensteuerung bei anderen Smartphones
Bei manchen Smartphones funktioniert die Gestensteuerung schon recht gut. Beispiele sind das Galaxy Note 10+ oder das LG G8S ThinQ – diese Geräte ermöglichen eine unkomplizierte Steuerung via Gesten. Doch auch hier stellt sich die Frage, ob die User nicht den Weg über die App wählen – diese ist in der Regel über die Icons auf dem Home-Bildschirm schneller aufgerufen.