Google arbeitet an einem weiteren Betriebssystem, das möglicherweise Android und Chrome OS ersetzt. Fuchsia heißt es und bringt eine völlig neue Nutzeroberfläche mit. Sie heißt Armadillo. Wir haben einen Blick darauf geworfen.
Armadillo ist die englische Bezeichnung für das Gürteltier. Wenn man sich Fuchsia anschaut versteht man auch, warum Google diesen Namen gewählt hat: Die Nutzeroberfläche orientiert sich optisch zwar am Material Design, ist aber dominiert von Vorschaukarten für Apps und Storys sowie Suchvorschlägen. Das erinnert an die Glieder eines Gürteltiers.
Auf dem Homescreen steht der Nutzer im Mittelpunkt
Im Mittelpunkt des Homescreens von Fuchsia steht der Nutzer. Unter dem Profilbild sind der aktuelle Wochentag, die Uhrzeit und der Standort sowie der Akkustand zu sehen. Am unteren Rand erscheint die Google-Suche und oben die Karte einer Story oder App. Mit einem Klick auf das Profilbild öffnen sich die Schnelleinstellungen. Momentan lassen sich die Regler für Lautstärke und Helligkeit bewegen, haben aber noch genauso wenig Wirkung wie der Flugmodus, die Benachrichtigungssperre oder die Bildschirmrotation. WLAN, Akku und Netzverbindung sind noch nicht klickbar, genau wie die Schaltflächen zum Abmelden des Profils und für weitere Einstellungen.
Wischt man nach unten über das Display, erscheinen weitere Vorschaukarten. Momentan nur für eine E-Mail-App für viele Stories – wobei noch unklar ist, was diese genau darstellen sollen. Die Stories und Apps lassen sich gruppieren. Der Wechsel zwischen ihnen erfolgt dann über Tabs am oberen Rand.
Die Google-Suche funktioniert in dieser Version noch nicht. Sie befindet sich nicht mehr oben, wie es momentan bei Android üblich ist, sondern unten auf dem Bildschirm. Suchergebnisse scheint sie in Form von Vorschlägen zu präsentieren. Denkbar wäre aber auch, dass die Vorschläge auf dem Nutzerverhalten, früheren Suchen und weiteren Infos, die Google über die Person hat, basieren. Die Google-Suche lässt sich auf jedem Bildschirm vom unteren Bildschirmrand nach oben herausziehen.
Fuchsia ist noch ein zarter Trieb
Fuchsia und Armadillo befinden sich noch ganz am Anfang der Entwicklung. Google experimentiert herum und lädt Entwickler ein daran mitzuarbeiten. Das gesamte Projekt ist Open Source, der Quellcode frei verfügbar. Bis das neue Betriebssystem also wirklich auf dem ersten Gerät läuft, kann nicht nur noch viel Zeit vergehen, sondern sich auch noch viel ändern. Dass wir bereits einen Blick auf Armadillo werfen konnten, verdanken wir Kyle Bradshaw vom Computerrepaturdienst "Hotfix" aus der Kleinstadt Hammond im US-Bundesstaat Lousiana. Dieser hat den von Google zur Verfügung gestellten Code in eine App verpackt, die als Demo unter Android läuft. Die APK-Datei hat er auf seiner Webseite verlinkt und erklärt dort auch genau, wie er die Anwendung erstellt hat.