Noch in diesem Jahr: Huawei will neue Android-Ära einläuten

DxOMark kürt das Huawei Mate 30 Pro 5G zum neuen Kamera-Primus
DxOMark kürt das Huawei Mate 30 Pro 5G zum neuen Kamera-Primus (© 2019 Via Instagram @huaweimobile )
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Das ganze Jahr über hat die scheinbar endlose Saga zum Huawei-Embargo Schlagzeilen gemacht. Zum Abschluss möchte Huawei nun offenbar noch einmal ein Statement setzen. Der Hersteller will rasch ein eigenes mobiles Ökosystem als Alternative zum Google Play Store aufbauen – und ist fast fertig.

Huawei darf nach wie vor keine Google-Apps oder -Dienste auf seine neuen Smartphones installieren. Ohne diese sind die Geräte ab Werk (außerhalb von China) derzeit aber nahezu nutzlos. Es sei, ihr nutzt entsprechende Alternativen. Von diesen will euch der Hersteller bereits in Kürze viele weitere anbieten: Die meisten der wichtigsten Apps für Navigation, Spiele, News und Zahlungen sollen bereits bis Ende Dezember fertig sein, kündigt CEO Charles Peng gegenüber der Economic Times an.

Beta bereits veröffentlicht

Die Apps sollen Teil des Huawei Media Services (HMS) werden, welches Huawei als ein mobiles Ökosystem und Ersatz für die Google-Dienste aufbauen möchte – noch in diesem Jahr. In China scheinen die HMS (und HMS Core) bereits als Beta veröffentlicht, meldet GizmoChina. Beide Services sind übrigens eine wichtige Grundlage für das Huawei-Betriebssystem HarmonyOS, welches im Huawei P40 Pro seine Premiere feiern könnte. Diese findet im März 2020 in Paris statt.

Auf dem ebenfalls vom Embargo betroffenen Huawei Mate 30 Pro läuft derzeit die Open Source Version von Android 10. Dieses ist mittlerweile auch in Deutschland verfügbar. Und damit ihr dort schon bald auf ausreichend Dienste zugreifen könnt, befindet sich Huaweis Tochtermarke Honor in Gesprächen mit Entwicklern der 150 Top-Apps in Indien, um diese für das HMS zu gewinnen.

Eine Milliarde US-Dollar für Apps

Dafür nimmt das Unternehmen anscheinend reichlich Geld in die Hand. Entwickler sollen einen Anreiz von bis zu 17.000 US-Dollar für die Integration von Apps in HMS bekommen. Insgesamt ist Huawei wohl bereit, eine Milliarde US-Dollar dafür zu investieren. Das Projekt ist also in jeder Hinsicht eine Mammutaufgabe.

Denn bislang ist es keinem Unternehmen gelungen, sich via Open-Source-Betriebssystem von dem proprietären Android-Kosmos loszusagen und ein eigenes funktionsfähiges Ökosystem aufzubauen; von Apple einmal abgesehen. Macht Huawei aus der Not tatsächlich eine Tugend und gelingt ihnen ein echter Coup? Die Ankündigung, noch 2019 eine Vielzahl von Alternativen zu dem Google Diensten anbieten zu können, spricht zumindest dafür, dass Huawei schnell vorankommt.

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