Update, 30. Januar, 13:45 Uhr: Wie der Anbieter der Antivirus-Software Avast in einer Pressemitteilung verkündet, soll die umstrittene Tochterfirma Jumpshot geschlossen werden. Die Sicherheit der Benutzer und der Schutz der Privatsphäre hätten für Avast oberste Priorität, heißt es darin. In einem persönlichen Brief im Avast Blog begründete Ondrej Vlcek, CEO von Avast, das Aus für Jumpshot damit, "dass einige Benutzer die Verbindung zwischen der Datenbereitstellung an Jumpshot sowie unserer Mission und unseren Grundsätzen, die uns als Unternehmen definieren, in Frage gestellt haben.“
Huawei-Nutzer können offenbar durchatmen: Nach Auskunft des Unternehmens sind Huawei-Geräte nicht von dem vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Datenverkauf bei Avast betroffen. Hier erfahrt ihr, warum dies so ist und alles über die Hintergründe zum Datenskandal.
Der Anbieter der Antivirus-Software Avast soll über seine Tochterfirma Jumpshot eine Vielzahl an Nutzerdaten gesammelt und weiterverkauft haben. Das geht aus einer gemeinsamen Recherche von "Vice" und "PCMag" hervor – zu den Kunden sollen demnach große Konzerne wie Microsoft, Google, Pepsi und Condé Nast gehören.
Huawei-Geräte, auf denen der Virenschutz von Avast vorinstalliert ist, sollen jedoch von dem Datenklau nicht betroffen sein – dies berichtet der Huawei-Blog mit Verweis auf eine Stellungnahme von Huawei Deutschland.
Fehlendes Plugin schützt Huawei-Geräte
Der Grund: Das von Avast entwickelte Browser-Plug-in, das personenbezogene Daten erfasst haben soll, fehlt auf den Huawei-Geräten. Laut dem Unternehmen ist das Plug-in nicht auf Huawei-Geräten vorinstalliert, dadurch seien Huawei-Kunden nicht von dem Datenskandal betroffen.
Avast is harvesting users' browser histories and selling the data to other companies without fully "de-identifying" it. The data can be linked back to people's real identities, exposing every click and search they've made: https://t.co/4PbOHSK289 pic.twitter.com/DIWULxG8C7
— PCMag (@PCMag) January 27, 2020
Nach Bekanntwerden des Skandals waren erste Huawei-Kunden unruhig geworden, da auf den Huawei-Smartphones der Virenschutz von Avast vorinstalliert ist. Ihr findet diesen in der Optimizer App unter Virenscan. Da Huawei immer wieder Spionage vorgeworfen wird – insbesondere von Seiten der USA –, geriet das Unternehmen im Zuge des Avast-Skandals unter Verdacht, darin verwickelt zu sein.
Datenskandal bei Avast: Das steckt dahinter
Über den Datenskandal bei Avast berichtete am Montag zuerst "Vice" und "PC Mag". Demnach wurden Browserverläufe, Standortdaten und auch das Nutzungsverhalten auf Porno-Websites dokumentiert. Insgesamt sollen die Nutzungsdaten von monatlich 435 Millionen Avast-Kunden gesammelt worden sein.
Zu den teuersten Dienstleistungen soll der sogenannte All Clicks Feed zählen, für den die Kunden laut "Vice" und "PCMag" mehrere Millionen Dollar gezahlt haben. Damit sei es möglich, das Nutzungsverhalten, die Klicks und den gesamten Websiteverlauf verfolgen zu können. Für Unternehmen ist dies von großem Wert, da sie so erfahren, was die Verbraucher auf den jeweiligen Portalen interessiert.
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