Das iPad Pro mit M1-Chip war eines der Highlights auf dem Apple-Event im April. Nun sind die ersten Test-Ergebnisse da. Wie gut ist das Luxus-Tablet wirklich?
Für unseren Test-Überblick zum iPad Pro (2021) M1 haben wir uns die Meinungen diverser renommierten US-Publikationen angeschaut. Der Tenor: Beeindruckende Hardware, aber die Software beziehungsweise iPad OS kommt zumindest momentan nicht ganz mit. Was wir direkt nach der Vorstellung des Tablets befürchteten, scheint sich also bestätigt zu haben.
"Es ist immer noch ein iPad "
... meint etwa The Verge im Test zum iPad Pro (2021) M1. Daran ändere auch der enorm leistungsstarke M1-Chip wenig, den das Tablet mit dem neuen MacBook Pro und MacBook Air gemein hat. Die Anwendungsszenarien seien im Großen und Ganzen immer noch die gleichen wie zuvor. Denn während iPad-Apps inzwischen auf Macs liefen, sei das umgekehrt nicht der Fall.
Und für iPad-Apps sei auch der im Vorgängermodell verbaute A12Z Chip mehr als schnell genug. Bei der Video-Bearbeitung mit Premiere Rush habe The Verge keinen nennenswerten Performance-Boost gegenüber dem iPad Pro (2020) feststellen können – eben weil auch darauf bereits alles enorm schnell gelaufen sei.
Wer sich das iPad Pro (2021) M1 nur zum Arbeiten zulegen wolle, habe das Gerät nicht richtig verstanden. Obwohl es eigentlich die notwendige Power dafür hätte, sei es kein echter Laptop-Ersatz. Vielmehr handle es sich um ein wunderschönes "Ultra-Premium"-Tablet, das sogar noch luxuriöser sei als Apples Notebooks.
Wer in erster Linie arbeiten wolle, sei beispielsweise mit dem deutlich günstigeren MacBook Air besser bedient. Daran ändere auch das unglaublich beeindruckende Mini-LED-Display des 12-Zoll-Modells wenig, das nur von High-End-Fernseher übertroffen werde.
"Apples Hardware könnte seine Software überholt haben"
... schreibt Engadget im Test zum iPad Pro (2021) M1 und deutet Ähnliches an wie die zuvor genannten Kollegen. Der Tester hat das Tablet verschiedene Benchmarks durchlaufen lassen, in denen es nicht nur dem Vorgängermodell, sondern sogar einem MacBook Pro (2018) enteilt ist.
In der Praxis aber mache sich die zusätzliche Leistung kaum bemerkbar. Um das zu testen, kamen Adobes Premiere Rush und LumaFusion zum Einsatz. Das iPad Pro (2021) M1 habe die Tasks etwas schneller erledigt als das Vorgängermodell, doch die Zeitersparnis liege im Sekundenbereich.
iPad OS könne das Leistungspotenzial aktuell nicht ausreizen – allerdings bestehe die Möglichkeit, dass Apple auf der WWDC 2021 Neuerungen an seinem Betriebssystem ankündigt, die das ändern. Eine macOS-Version für das iPad Pro wiederum sei zwar eine schöne Vorstellung, aber mehr als unwahrscheinlich.
"FYI, es ist immer noch kein Mac"
... schreibt CNET im Test zum iPad Pro (2021) M1 – und wählt damit sehr ähnliche Worte wie The Verge. Das Tablet biete zwar Leistung im Überfluss, werde aber durch die Software ausgebremst. Umfangreiche Optimierungen an iPad OS oder eine künftige Mac-Kompatibilität könnten das zwar ändern. Doch momentan handele es sich um ein Luxus-Gerät, das die allermeisten nicht brauchen.
Als echten Laptop-Ersatz lässt auch CNET das iPad iPad Pro (2021) M1 nicht durchgehen – trotz Keyboard-, Maus- und Trackpad-Sport. Echtes Multitasking wie etwa mit einem MacBook sei unter iPad OS einfach nicht möglich.
An der Hardware dagegen gebe es kaum etwas auszusetzen. Sie sei nahezu perfekt, insbesondere das Mini-LED-Display im neuen iPad Pro 12, das der Tester sich auch für MacBooks wünscht. Im Grunde genommen sei das Tablet mit einem sehr schicken Sportwagen vergleichbar. Hoffen wir mal, dass Apple auf der WWDC die Handbremse zieht, damit das neue iPad Pro seine PS auch endlich auf die Straße bringen kann.