Die US-Schauspielerin steigt mit ihrem kleinen Bruder ins App-Geschäft ein. Dass sie die Dating-App Tinder verwendet, streitet sie jedoch ab. Ihr Profil habe ebenfalls ihr Bruder angelegt.
Zweites Standbein: Apps
Auf Oprah Winfreys Fernsehsender OWN kann das TV-Publikum derzeit bei der Doku-Serie „Lindsay“ mitverfolgen, wie der ehemalige Teenie-Star nach einem Alkohol-Entzug in den normalen Lebensalltag zurückkehrt. Lohan versucht jedoch nicht nur, die Filmindustrie wieder von sich zu überzeugen, sondern baut sich sicherheitshalber auch ein zweites Standbein auf.
„Ich entwickle gemeinsam mit meinem Bruder eine App“, erklärte sie vor einigen Tagen in der Talkshow von Ellen DeGeneres und führt weiter aus: „Wie Shazam, nur für Bekleidung.“ Die Anwendung soll Spotted Friend heißen. Immerhin eine Landing-Page gibt es dafür schon. Die sieht allerdings noch sehr spartanisch aus. Nach Eingabe der Emailadresse kommt der User nicht zur Anwendung, sondern wird erst mal „auf bald“ verwiesen.
Shazam für Mode bisher nicht marktreif
Das Konzept „Shazam für Mode“ ist nicht ganz neu, auch wenn es sich bisher nicht durchgesetzt hat. Die Hersteller der beliebten Musikerkennungs-App testeten selbst vergangenes Jahr eine Funktion, mit der Nutzer Kleidungsstücke in ausgewählten Fernsehsendungen „shazamen“ konnten. In der realen Welt ist diese Technologie noch nicht angekommen. Diesen Anwendungsfall versucht unter anderem die App „Style Eyes“ abzudecken. Die Applikation hat jedoch mit zwei Herausforderungen zu kämpfen. Zum einen erkennt die Datenbank, auf die Style Eyes zurückgreift, viele Kleidungsstücke nicht oder ordnet sie falsch zu. Zum anderen schießt man bei „Shazam für Mode“-Anwendungen wahrscheinlich meist Fotos von fremden Personen, die eigentlich einwilligen müssen, dass sie fotografiert werden.
Kann Lindsay Lohan gemeinsam mit ihrem Bruder diese Probleme lösen? Wir warten gespannt auf Spotted Friend. Im gleichen Interview betonte die Schauspielerin übrigens auch, dass sie nie auf der Dating-App Tinder war: „Mein Bruder hat einfach ein Profil von mir angelegt, ich habe es selbst nie verwendet“, beteuert sie. Hat Michael Lohan etwa auch ihren Twitter-Account gehackt? Denn im Herbst postete Lohan einen Screenshot des Tinder-Profils ihres Bruders und kommentierte: „Schaut mal, wen ich gerade gefunden habe!“
Tinder holt sich Stars
Lohan wäre jedenfalls nicht der einzige Promi, der auf der Dating-App vertreten ist. Auch Ashton Kutcher hat ein Profil. Erst kürzlich haben die Entwickler begonnen, bekannten Persönlichkeiten einen „Verified“-Status zu verleihen. Dass die Hollywood-Stars zufällig und aus freien Stücken bei Tinder angemeldet ist, lässt sich anzweifeln. Tinder selbst hat sein Headquarter in Los Angeles und kann von der Berichterstattung in Gossip-Magazinen durchaus profitieren.
Seit geraumer Zeit hat die Unterhaltungsindustrie in Südkalifornien die Tech-Branche für sich entdeckt – allen voran natürlich Star-Investor Kutcher, aber auch Topmodel Tyra Banks und TV-Produzent Ryan Seacrest. Lindsay Lohans „Spotted Friend“ könnte jedenfalls ein Erfolg werden – wenn ordentlich umgesetzt.