Es ist offiziell: Apples Betriebssystem für Macs heißt nicht mehr OS X, sondern macOS. Welche neuen Funktionen die kommende Version "Sierra" bietet, erfahrt Ihr hier.
Auf der Keynote zur WWDC (World Wide Developers Conference) ließ Craig Federighi, Senior Vice President für Software-Entwicklung bei Apple, die Katze endlich aus dem Sack: Das kommende Betriebssystem für Macs wird nicht mehr OS X heißen. Stattdessen benennt das Unternehmen die Software mit der neuen Version in macOS 12 um. Damit schafft Apple namenstechnisch mehr Einheit im Betriebssystem-Universum. Denn nun gibt es iOS, watchOS, tvOS und eben macOS. Die Änderung des Namens ist aber mehr eine Randnotiz, maximal ein Marketing-Gag.
Den Mac mit Siri steuern
Denn der wahre Star des neuen Betriebssystems ist Siri. Apple hat den persönlichen Assistenten wie erwartet in das System integriert. Auf Knopfdruck gibt Euch Siri wie gewohnt Auskunft zum Wetter, zu Sportereignissen, erstellt Kalendereinträge oder verschickt Nachrichten. Außerdem könnt Ihr Siri gezielt nach Dokumenten suchen lassen. Dann sagt Ihr etwa: "Zeige mir alle E-Mails, die ich in der letzten Woche geschrieben habe." In El Capitan müsst Ihr solche Befehle noch eintippen.
Darüber hinaus braucht Ihr ab macOS Sierra kein Passwort mehr eingeben, um Euren Mac zu entsperren. Stattdessen benutzt Ihr einfach Eure Apple Watch. Das Ganze funktioniert ähnlich wie die "vertrauenswürdigen Geräte" unter Android und Chrome OS: Wenn Ihr Euch mit Eurer Smartwatch in der Nähe Eures Macs befindet, lässt sich der Computer auch ohne Passwort entsperren.
Verbesserte Speicherverwaltung und Apple Pay fürs Web
Mit einer weiteren Funktion bringt Apple macOS und iOS näher zusammen: Universal Clipboard lässt Euch Texte auf dem iPhone markieren und dann auf dem Mac in einen Text einfügen. Das funktioniert auch mit Videos und Bildern. Durch iCloud Drive könnt Ihr nun auch die Dateien von Eurem Schreibtisch auf dem iPhone einsehen. Eine weitere Sache wird Nutzer mit wenig Speicherplatz freuen: Selten genutzte Dateien löscht macOS künftig automatisch und schafft so Platz auf der Platte.
Auch Apple Pay erhält Einzug in macOS. Mit Apples Bezahldienst können Nutzer nun auch online bezahlen. Bietet eine Webseite Apple Pay an, klickt Ihr einfach auf die Schaltfläche. Daraufhin werdet Ihr aufs iPhone weitergeleitet, wo Ihr die Zahlung mit Eurem Fingerabdruck bestätigen könnt. In Europa funktioniert das vorerst nur in Großbritannien, Frankreich und der Schweiz. Von Deutschland war bisher nicht die Rede.
Apple Fotos und mehr Übersicht
Ein weiteres Update betrifft die Fotos-App. Die kann jetzt nicht nur in iOS 10 Gesichter, Objekte und Szenen erkennen, sondern auch auf dem Mac. Dazu fasst die Anwendung passende Bilder zu Bilderstrecken zusammen und unterlegt sie mit passender Musik. Ein Schelm, wer da an Google Fotos denkt. Anders, als beim Konkurrenzprodukt von Google sichert Apple Fotos die Ergebnisse allerdings nicht in der Cloud, sondern lokal auf der Festplatte oder dem SSD-Speicher.
Außerdem wird macOS übersichtlicher: Mehrere Fenster könnt Ihr nun in Tabs anordnen. Das minimiert das Chaos auf dem Schreibtisch. Zusätzlich gibt es eine Picture-in-Picture-Funktion, mit der sich Videos verkleinern und in eine Ecke schieben lassen.
Im Juli kommt die Preview
Die fertige Version wird, wahrscheinlich zusammen mit neuen MacBooks und iMacs, im Herbst veröffentlicht. Wollt Ihr Euch vorher schon einmal ein Bild vom neuen Betriebssystem machen, könnt Ihr Euch wie im vergangenen Jahr beim "Public Beta"-Programm anmelden und Euch ab Juli 2016 eine Vorversion herunterladen. Obwohl diese Beta für die Öffentlichkeit bestimmt ist, solltet Ihr sie nicht auf einem Mac installieren, den Ihr privat oder gar beruflich benutzt.