McAfee baut ein "Privacy Smartphone", das unhackbar sein soll

John McAfee
John McAfee (© 2017 Facebook/officialmcafee )

John McAfee, der Gründer des gleichnamigen Anti-Viren-Programms, hat ein Konzept für ein Sicherheitssmartphone vorgestellt. Seine Lösung für mehr Privatsphäre: Hardware-Schalter. Doch so ganz durchdacht ist die Idee noch nicht.

Anfang des Jahres haben wir das Blackphone 2 getestet - ein Smartphone mit dem Ziel, besonders sicher zu sein. John McAfee selbst sagt nun über sein "Privacy Smartphone", dass es dem Blackphone oder jedem anderen Sicherheitssmartphone um Lichtjahre voraus sei, was den Schutz der Privatsphäre angeht.

Hardware-Schalter auf der Rückseite

Mit Hardware-Schaltern sollen die Nutzer die Verbindung zu WLAN oder auch dem Akku komplett trennen können. Das sei notwendig, da Viren auf Smartphones vortäuschen könnten, dass sie ausgeschaltet seien - im Hintergrund aber noch weiterlaufen, Unterhaltungen mithören oder Daten auslesen, so McAfee.

Diese Schalter sind auf der Rückseite des Handys verbaut. Es soll je einen geben, um Akku, einzelne Antennen (WLAN, Bluetooth, GPS), Mikrofon und Kamera physisch zu trennen. Wie das genau gelöst würde beim finalen Produkt, ist noch nicht ganz klar. Schließlich möchte man nicht aus Versehen die Verbindung zum Akku kappen, während man das Telefon in der Hand hält.

Im Gegensatz zu anderen Herstellern sicherer Smartphones will McAfee nicht nur kleine Stückzahlen produzieren. Geplant ist zunächst eine Auflage von 160.000 Geräten, gefolgt von späteren 50.000 Devices pro Monat.

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Das Problem ist die Software

Auch wenn die Hardware-Schalter eine nette Idee sind, um die Smartphones vom Mithören abzuhalten, kann das nicht die Lösung für ein komplett sicheres Gerät sein. Denn ist das Betriebssystem des Smartphones infiziert, helfen Schalter wenig. Sie unterbrechen zwar eine Verbindung. Doch spätestens, wenn der Besitzer wieder telefonieren möchte oder das Handy wieder Zugang zum Internet hat, lassen sich Daten auslesen oder manipulieren. Auch Hacking lässt so nicht verhindert unterbinden. Dafür braucht es eine softwareseitige Unterstützung.

Auf welche Software McAfee bei seinem Privacy Smartphone setzen möchte, beschreibt er bisher nicht. Der Security-Pionier verspricht nur, dass es auf dem fertigen Smartphone einen Schutz vor Stingrays/IMSI-Catchern (International Mobile Subscriber Identity - zum Bestimmen des Standorts und Mithören von Telefonaten) sowie ein Tool für anonyme Websuchen geben soll.

MGT Privacy Phone
So soll das Privacy Phone von MGT aussehen (© 2017 MGT )

Preise und Verfügbarkeit

Die erste Version des Privacy Smartphones soll bereits im August auf den Markt kommen. Eine zweite, überarbeitete Version ist für Anfang 2018 geplant. Diese soll dann laut McAfee "so sicher wie nur menschenmöglich" sein.

Derzeit könnt Ihr Euch für das Smartphone bei MGT für 199 Dollar eine Art Vorkaufsrecht sichern. Das fertige Gerät soll dann etwa 1100 Dollar kosten und sich hauptsächlich an Unternehmenskunden richten.

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