Microsoft: Steve Ballmer stolperte über Nokia-Übernahme

"Räumt Steve Ballmers Schrott weg": Satya Nadella
"Räumt Steve Ballmers Schrott weg": Satya Nadella (© 2014 CC: Flickr/Fortune Conferences )
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Satya Nadella ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden: Steve Ballmer nach fast eineinhalb Jahrzehnten zu folgen, schien eine Herkulesaufgabe. Doch nicht mal ein halbes Jahr nach Übernahme der Amtsgeschäfte steht Nadella wie der Heilsbringer da – auch, weil er sich rigoros von seinem Vorgänger distanziert. Die Nokia-Übernahme hätte es unter ihm wohl nicht gegeben. Leiden muss darunter nun die frühere Nokia-Belegschaft.

18.000 Mitarbeiter müssen gehen – und die Börse jubelt. So funktioniert die Logik der Kapitalmärkte wieder einmal, auch bei Microsoft. Der einst wertvollste Konzern, der sich unter seinem neuen CEO Satya Nadella auf einem Höhenflug befindet, notiert in diesen Tagen an der Börse so hoch wie seit Beginn der Jahrtausendwende nicht mehr.

45 Dollar! Fast scheint es, als schicke sich der im Februar vorgestellt wurde, kommt an der Wall Street sehr gut an.

Ballmer setzte Nokia-Übernahme gegen den Willen des Aufsichtsrats durch

Das liegt nicht zuletzt an seinem sichtbaren Kurswechsel, durch den etwa das Microsoft Office-Paket nach Jahren auch endlich auf das iPad kam. Eine andere  Annäherung als an Apples Erfolgsmodell  würde Nadella indes am liebsten rückgängig machen – die von Steve Ballmer vollzogene Übernahme des angeschlagenen finnischen Handy-Pioniers Nokia.

Wie die zu Bloomberg gehörende Die Übernahme ging bekanntermaßen für 7,2 Milliarden Dollar durch, doch Ballmers Abgang wurde gleichfalls forciert.

Entlassungswelle bei Nokia:  „Nadella räumt Ballmers Schrott weg“

Nachfolger Nadella macht nun keinen Hehl daraus, was er von der Nokia-Integration hält – er bewertet sie offenkundig als Fehler. Entsprechend trennt sich Microsoft nun in einem historischen Schritt von 18.000 Beschäftigten – mit mehr als zwei Dritteln auf Seiten des finnischen Handyherstellers.

Die noch auf dem Mobile World Congress kommentierte der Business Insider gewohnt bissig die Zeitenwende.

Doch der 47-Jährige muss mehr als nur Aufräumarbeiten leisten: Microsoft hat bei seinen Cash Cows Windows und Office die Wachstumsgrenze erreicht und muss sich grundlegend neu erfinden. Gelingt das nicht, erscheint der derzeitige Börsenhöhenflug kaum mehr haltbar, zumal die Angriffe inzwischen auf dem ureigensten Terrain aggressiver werden - siehe Apples IBM-Kooperation.

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