Der Abschied von MP3 rückt näher: Das Fraunhofer-Institut für integrierte Schaltungen hat offiziell bekannt gegeben, dass es sein Lizenzierungs-Programm für dieses Dateiformat beendet. Künftig werden andere Formate eine größere Rolle einnehmen, zum Beispiel AAC.
Fraunhofer habe sich zu diesem Schritt entschlossen, da die meisten "State-of-the-art-Medien-Dienste" wie Streaming oder TV moderne ISO-MPEG-Codecs benutzen, zu denen beispielsweise AAC und künftig auch MPEG-H gehören, wie auf der Webseite des Fraunhofer IIS zu lesen ist. Das Institut gesteht aber auch ein, dass MP3 bei vielen Nutzern immer noch sehr populär ist – "obwohl es heute effizientere Audio-Codecs mit höher entwickelten Features gibt." Diese könnten eine bessere Audioqualität bei niedrigeren Bit-Raten ermöglichen.
Rückkehr ist unwahrscheinlich
Laut Gizmodo sei die Beendigung der Lizenz durch das Institut in erster Linie symbolisch, vergleichbar mit der Zeit, als Computer-Hersteller auf einmal anfingen, CD-ROM-Laufwerke anstelle von Floppy-Disc-Drives zu verbauen. Im Gegensatz zu Kassetten oder Vinyl sei es aber eher unwahrscheinlich, dass MP3 ein nostalgisches Comeback feiern wird – zu schlecht sei die Qualität dieses Formats im Vergleich zu der von neueren Audio-Codecs.
Die Entwicklung von MP3 begann in den späten 80er Jahren und beruhte auf Forschungsergebnissen der Universität Erlangen. Das Format zählt zu den sogenannten "verlustbehafteten" Codecs – um die Audiodatei möglichst klein zu halten, werden viele Frequenzbereiche entfernt, die das menschliche Ohr nur schwer wahrnehmen kann.