Für seinen Musik-Streaming-Dienst verhandelt Youtube derzeit mit der Musikindustrie. Dabei fühlen sich die Indie-Labels von der Google-Tochter unter Druck gesetzt und brechen die Gespräche ohne Ergebnis ab.
Indie-Werke unterbewertet
Es ist längst mehr als nur ein offenes Geheimnis, dass Youtube einen eigenen Musik-Streamingdienst plant. Offiziell hat sich das Videoportal aber noch nicht zu seiner Antwort auf Streaming-Dienste wie Spotify und Pandora geäußert. Das Unternehmen befindet sich jedoch schon in Verhandlungsgesprächen mit diversen Vertretern der Musikbranche. Eine davon ist das Worldwide Independent Network, ein globaler Verband der Indie-Musiklabels. Diese geben sich zu YouTubes Plänen skeptisch. Die Videoplattform lasse den Plattenlabels kaum Verhandlungsspielraum.
Die Verträge, die YouTube dem Netzwerk vorliegt, würden die Musik nicht ausreichend bewerten. Die Mitbewerber Spotify, Rdio und Deezer hätten die Werke der Indie-Labels höher evaluiert, sagt die Interessensvertretung. Googles Video-Tochter zeige sich dabei nicht kooperativ und drohe damit, Musikstücke der Labels bei YouTube zu entfernen, sollten sich die beiden Parteien nicht einigen. Für viele Indie-Künstler ist das Portal jedoch ein wichtiger Vertriebskanal. Das Worldwide Independent Network hat jetzt die Gespräche unterbrochen und erwartet von YouTube ein Entgegenkommen.
Einigung mit Major-Labels
Währenddessen haben sich die Major-Labels Universal, Sony und Warner mit YouTube bereits über die Konditionen für den Musik-Streaming-Dienst geeinigt. Wie genau der neue Service von YouTube aussehen soll, ist noch nicht bekannt. Spekuliert wird unter anderem, dass es sich um eine Karaoke-ähnliche Plattform handelt.