Serienfans aufgepasst: Das US-Streamingportal Netflix bereitet derzeit seinen Deutschlandstart vor. Im September geht der Dienst hierzulande live.
Bislang war zwar bekannt, dass Netflix mehrere europäische Ableger plant. So suchte das Unternehmen Mitarbeiter, die Deutsch, Französisch, Polnisch und Ungarisch sprechen. Ansonsten hielt sich Firmenchef Reed Hastings aber zurück mit Aussagen über den Start der ausländischen Ableger. Doch nun wird es konkreter.
Wie CURVED von mehreren mit dem Prozess vertrauten Personen erfahren konnte, geht der Deutschland-Ableger noch in diesem Herbst live. Im September soll Netflix dann seinen deutschen Service starten. Das Unternehmen will den Launchtermin auf Anfrage noch nicht kommentieren. Doch parallel zum Marktstart ist auch eine großangelegte Werbekampagne in deutschen Großstädten geplant.
Tatsächlich war es nur eine Frage der Zeit, bis die Urmutter moderner Streaming-Portale auch in Europa heimisch wird. Mediatheken wie Watchever und maxdome verzeichnen Zuwächse, bieten aber nur wenig Inhalte aus den USA - der Geburtsstätte der beliebtesten TV-Formate - ohne große zeitliche Verzögerung. Bislang war das Netflix-Angebot in den USA sowie Kanada, Mexiko, Südamerika, England und Irland sowie Finnland, Dänemark, Schweden, Norwegen und den Niederlanden verfügbar.
Netflix liefert Streams in 4K-Auflösung aus
Für seine Europazentrale in Amsterdam sucht Netflix weiterhin Mitarbeiter fürs Marketing. Größter Knackpunkt dürfte aber, wie so oft, das Lizenzgeschäft sein. Es ist der Grund, warum die deutschen Anbieter viele Inhalte erst so spät zur Verfügung stellen und es selbst Big Player wie Netflix schwer haben, auf Märkten außerhalb der USA Fuß zu fassen.
Mit einer Europa-Zentrale kann und muss Netflix die Rechte nicht nur für ein Land verhandeln, sondern kann gleich Deals für große Teile des europäischen TV-Marktes abschließen. Was es dann nur noch braucht, ist die entsprechende Lokalisierung bzw. Synchronisierung und gutes Marketing.
Weltweit hat Netflix über 44 Millionen Mitglieder, 33 Millionen davon in den USA. Dort liefert der Streaming-Anbieter seit Kurzem erste Inhalte mit 4K-Auflösung - also mit 3840 x 2160 Pixeln - aus. Bei Streams mit 15 MBit pro Sekunde sollte die Bandbreite aber entsprechend hoch sein. Vor Kurzem hat das Streamingportal sogar HBO Go, den Streaminganbieter des US-Pay-TV-Senders HBO überholt. In Deutschland nutzten Serienfans bislang Anbieter von US-IP-Adressen, um den Dienst nutzen zu können. Wir haben Euch einen Guide geschrieben, wie Ihr Netflix über einen VPN-Client nutzen könnt. Diese Unwegbarkeiten haben wohl ab September ein Ende. Obwohl das viele von Euch TV-Enthusiasten wohl kaum davon abhalten wird, die Serien weiterhin im englischen Original zu sehen.