In OS X Yosemite sollte es eigentlich ein Kontrollzentrum geben, welches das Apple-Menü und die Menüleiste ersetzt hätte. Noch im März war das neue Feature der Benutzeroberfläche Teil des Betriebssystems, wie ein Screenshot zeigt, den 9to5Mac aufgetan hat.
Mit dem Ersatz von Apple-Menü und Menüleiste in Yosemite hätte Apple nicht nur eine Jahrzehnte alte Institution im eigenen Desktop-Betriebssystem abgeschafft, sondern auch einen weiteren Schritt in Richtung Vereinheitlichung von OS X und iOS getan: Seit iOS 6 ist das Kontrollzentrum fester Bestandteil der Nutzeroberfläche von iPhone und Co. und kontrolliert Dinge wie Bildschirmhelligkeit und Datenverbindungen, kontrolliert den aktuellen Media-Player und bietet Schnellzugriff auf bestimmte System-Apps – und soll womöglich noch erweitert werden.
Wie die Mitteilungszentrale bereits in aktuellen OS X-Versionen wäre das Kontrollzentrum per Geste auf dem Touchpad ins Bild gezogen worden – nur eben auf der linken Seite statt auf der rechten. Offenbar war es noch bis kurz vor der öffentlichen Vorstellung der Yosemite-Beta zur WWDC 2014 fester Bestandteil des Programms: Die Nicht-stören-Funktion, die dort einfach zugänglich wäre, lässt sich derzeit nur über Umwege aktivieren.
Das Feature ist noch nicht vom Tisch
Im Quellcode von OS X Yosemite sind noch immer Hinweise auf das Kontrollzentrum zu finden. Für eine größere Ähnlichkeit zwischen Desktop-Macs und iOS-Geräten könnte es also durchaus künftig wieder auftauchen, um Benutzern den Wechsel von einem auf das andere Gerät zu erleichtern. Apple sollte dabei allerdings versuchen, seine alte Nutzerbasis nicht zu verprellen, wie es Microsoft mit dem startleistenlosen Windows 8 getan hat. Das Redmonder unternehmen musste mit Windows 8.1 nachbessern – vielleicht hat Apple in Erinnerung daran kalte Füße bekommen und kurz vor der WWDC doch noch einen Rückzieher gemacht.