Smart Home bezahlbar einrichten, Teil 3: Sicherheit im eigenen Haus

Haus, Heim
Haus, Heim (© 2016 CC: Unsplash/Inspiration de )
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Bei Smart Home dreht es sich meistens um einen Zugewinn an Komfort: schöneres Licht, effizientes Heizen oder das Dachfenster, das sich bei einsetzendem Regen automatisch schließt. Das vernetzte Zuhause bietet aber auch einen weiteren Vorteil: Sicherheit.

Bestes Beispiel sind die inzwischen gut erhältlichen Überwachungskameras. Im Gegensatz zu früheren Systemen, die angeschraubt, verkabelt und mühsam konfiguriert werden mussten, sind Kameras wie die Netatmo Welcome oder Withings Home schnell aufgestellt und auch ohne technische Vorkenntnisse einzurichten. Hinzu kommen Funktionen, von denen die Vorgänger nur träumen.

Smarte Überwachung

So erkennt die Netatmo Welcome bekannte Gesichter und sendet auf Wunsch eine Information an das verknüpfte iPhone. So lässt sich beispielsweise feststellen, wann die Tochter aus der Schule kommt, ob die Nachbarn sich schon um die Katze gekümmert haben oder ob eventuell eine fremde Person im Haus ist. Das Thema Privatsphäre bedient Netatmo mit der personenbezogenen Deaktivierung der Benachrichtigung und dem Speichern von Video- und Identifikationsdaten auf einer SD-Karte statt auf einem Server.

Withings stellt sich mit seiner Home-Kamera noch etwas breiter auf: Dank integriertem Mikrofon, Lautsprecher und LEDs können Eltern die Kamera als Zwei-Wege-Babyfon verwenden. Ein Sensor registriert zudem Luftverschmutzung. Die Daten werden zwar auf einem Server gespeichert, laut Withings allerdings im Advanced Encryption Standard AES-256 verschlüsselt. Einziger Nachteil der beiden smarten Kameras ist ihr Preis, wirklich günstig sind beide nicht. Geht es nur um den schnellen Blick durch die Linse, lohnen sich einfachere Modelle wie die HiKam S5 mini. Auch bei diesem Modell gelingt die Einrichtung in wenigen Handgriffen, und schon blickt man über die Smartphone- oder Tablet-App durch die Linse – auch von unterwegs.

Sesam öffne dich

Ein anderer Bereich, der mithilfe von Technik smarter und gleichzeitig sicherer gestaltet werden kann, sind Türschlösser. Smart Locks wie das Danalock – eines der wenigen bisher in Deutschland erhältlichen smarten Türschlösser – funktionieren so einfach, dass selbst Laien innerhalb weniger Minuten die Installation vornehmen können. Dazu muss lediglich der aktuelle Schließzylinder ausgebaut und durch den neuen ersetzt werden. Der neue Zylinder verfügt an der Türaußenseite weiterhin über ein Schlüsselloch. Das ist wichtig für Notfälle, zum Beispiel wenn der Nutzer das Smartphone vergessen oder eine Warnung, die Batterien zu ersetzen, ignoriert hat. Auf der Innenseite befindet sich lediglich ein Stab, auf den das Smart Lock aufgesteckt wird. Die Verbindung zum Smartphone erfolgt über Bluetooth oder über den aus dem Smart-Home-Bereich bekannten Z-Wave-Standard mit der Smart-Home-Zentrale. Für Smart-Home-Einsteiger bietet dieses System den Anreiz, dass das Schloss vorerst auch ohne Zentrale funktioniert, später aber in einem größeren Netz Anbindung findet. Die Einstiegskosten sind dadurch gering.

Danalock
Danalock (© 2014 CURVED )

Das Öffnen der Tür funktioniert im Anschluss nicht nur mit einem Fingertipp auf dem Smartphone, sondern in einigen Fällen auch durch Annäherung. Statt nach dem Einkauf die Taschen abzulegen, den Schlüssel zu suchen, die Tür zu öffnen und die Einkäufe reinzutragen, erkennt ein smartes Türschloss den Zugangsberechtigten schon vor der Tür und öffnet diese automatisch. Die Zugangsberechtigung gilt übrigens nicht nur für eine Person, sondern kann zeitlich beschränkt oder dauerhaft anderen Personen zugewiesen werden. Beispielsweise wäre so der Hundesitter in der Lage, in der Woche zwischen 15.00 Uhr und 17.00 Uhr das Haus zu betreten, außerhalb der Freigabe bleibt die Tür verschlossen. Eine Alternative ist das Öffnen der Tür aus der Ferne, beispielsweise wenn die Familie überraschend vorbeikommt, Sie aber noch bei der Arbeit sind.

Fenster zu? Tür zu? Kaffeemaschine aus?

Das Gefühl, die eigenen vier Wände sicher zu wissen, können Kameras und smarte Schlösser nur teilweise befriedigen. Wie aber sieht es mit nicht geschlossenen Fenstern oder einer nicht ausgeschalteten Kaffeemaschine aus? Hier helfen spezielle Sensoren, die den Status direkt ans Smartphone oder eine Smart-Home-Zentrale übermitteln. Den wohl einfachsten und auch günstigsten Einstieg bietet derzeit Elgato mit der Eve-Serie. Neben Klima-Messgeräten für Innen und Außen hat der Hersteller auch Eve Energy und Eve Door & Window im Angebot. Während die smarte Steckdose Eve Energy den Stromverbrauch misst, den Status eines Gerätes übermittelt und dieses vom Smartphone auch Ein- oder Ausschalten kann, gibt Eve Door & Window Aufschluss über den Zustand von Türen und Fenstern. Die Eve-Serie funktioniert standardmäßig zwar über Bluetooth und somit nur zu Hause, wer jedoch ein Apple TV hat, kann mithilfe der Set-Top-Box und Apples HomeKit auch von Unterwegs Kontakt mit seinen Eve-Produkten aufnehmen.

Eve Energy
Eve Energy (© 2016 Elgato )

Sollen gleich mehrere Fenster und Türen überwacht werden, lohnt sich Elgatos Lösung wegen des Preises nicht. Hier sind Lösungen von Herstellern wie Homematic, RWE, Sigma oder Devolo günstiger. Zwar muss gleichzeitig in eine zentrale Steuereinheit investiert werden, die einzelnen Fensterkontakte sind dafür aber nur etwa halb so teuer wie die Produkte von Elgato.

In Teil 2 erfahrt Ihr, wie sich das smarte Zuhause noch besser automatisieren lässt.

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