Spotify produziert jetzt eigene Serien: TVs nächster Sargnagel

Spotify auf dem iPhone
Spotify auf dem iPhone (© 2015 CURVED Montage )
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Netflix, Amazon Prime Instant Video, Sky Online und Co.: Wer braucht noch lineares Fernsehen? Spotify will nun auch im TV-Business mitmischen und kündigt gleich zwölf Originalserien an - mit prominenter Unterstützung.

Unter anderem Oscarpreisträger Tim Robbins und Russell Simmons, Gründer von Def Jam Records, sind beteiligt. Spotify verspricht sich neben der Attraktivität für Neukunden eine höhere Verweildauer. Im Zentrum der Neuproduktion soll dennoch die Musik bzw. eine Nähe zur Popkultur und ein gewisser Humor stehen. Die Videos sollen maximal 15 Minuten lang sein und Abonnenten aus den USA, Großbritannien, Schweden und Deutschland kostenlos zur Verfügung stehen.

Erst Anfang des Jahres gab man bekannt, in Zusammenarbeit mit der BBC und Comedy Central kürzere Clips ins Sortiment aufzunehmen - allerdings ohne allzu großen Erfolg. Aus den Fehlern will man gelernt haben: "Im Kern unseres Produktes steht die Musik. Doch die Nutzer wollen mehr", erklärt Viacoms Tom Calderone von Spotify gegenüber Bloomberg. "Die Nutzer sollen wissen, dass sie hier noch mehr bekommen als nur Playlists." Deswegen sei zudem geplant, mit Künstlern künftig parallel zu neuen Alben auch über Video-Kooperationen auf Spotify zu sprechen.

Nächste Runde im Kampf gegen Netflix und YouTube

Das Ziel ist klar: YouTube, Netflix, YouTube und Co. einen Teil der immensen Nutzungszeit abspenstig machen, die die Zielgruppe mittlerweile täglich mit Videos im Netz verbringt. Funktionieren soll das unter anderem mit dem Format "Rush Hour", das aber nichts mit dem gleichnamigen Franchise mit Jackie Chan und Chris Tucker zu tun hat. Vielmehr sollen ein Hip-Hop-Veteran und ein aufstrebender Künstler im Verkehr von Los Angeles einen Song komponieren, den sie dann zum Ende der Folge Russell Simmons pitchen. In "Ultimate/Ultimate" ist Robbins auf der Suche nach dem nächsten großen Tanz-Talent. Weitere Shows hat Business Insider zusammengetragen.

Ob das reicht, um Netflix gefährlich zu werden? Zumindest scheint Spotify aus den eigenen Fehlern und Netflix' Erfolg mit Eigenproduktionen gelernt zu haben. Bislang erinnert das Angebot an eine Neuauflage einstiger MTV-Produktionen à la "Room Raiders", "Next" und "Date my mom". Fakt ist: Wenn das Experiment mit den Eigenproduktionen funktioniert, dürfte vor allem die Jüngeren noch weniger Zeit für das lineare Fernsehen aufwenden, als sie es ohnehin schon tun.

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