"Wie kann das sein", werdet Ihr Euch jetzt vielleicht fragen. Immerhin ist die App der Megahit des Jahres. Nur hat es Nintendo nicht geschafft, daraus Profit zu ziehen. Im Gegenteil.
Diejenigen, die auch die Abläufe hinter dem Hype um Pokémon GO verfolgt hatten, ärgerten sich in den vergangenen Wochen. "Hätte ich doch nur in Nintendo-Aktien investiert", war immer wieder zu hören. Tatsächlich hatte der Erfolg des Augmented-Reality-Spiels Nintendo an der Börse in neue Höhen katapultiert.
Nintendo verdient kaum am Erfolg
Damit ist nun Schluss: 18 Prozent verlor die Nintendo-Aktie nun. So viel an einem Tag, wie seit 26 Jahre nicht mehr. Der Grund: Nintendo selbst hat die Erwartungen der Anleger gesenkt. Es gäbe keine Pläne, die Geschäftsziele anzuheben.
Bitte, was?! Die ganze Welt spielt Pokémon GO, aber Nintendo rechnet nicht mit zusätzlichen Erlösen? Was für Anleger ein Grund ist, sich vom jüngst gehypten Unternehmen wieder zu trennen, ist nur schlüssig. Denn de facto profitiert Nintendo, der Pokémon-Mutterkonzern, nur in Maßen vom Hype: Bloomberg zufolge verdienen Apple, die Pokémon Company und Niantic zufolge jeweils 30 Prozent - Nintendo hingegen nur zehn. Allerdings verdient der Konzern über die Pokémon Company, von der er 10 Prozent hält, mit. Niantic war für die Entwicklung mit Nintendo und der Pokémon Company ein 30 Millionen Dollar schweres Joint-Venture eingegangen.
Nintendo muss nun hoffen, an anderer Stelle an den Erfolg von Pokémon GO anzuknüpfen - etwa mit den unterschiedlichen Spieleversionen etwa für den Nintendo 3DS. Allerdings hat die App in erster Linie einstige Casual Gamer angelockt. Davon auszugehen, dass eine kritische Masse nun auf Handhelds wechselt und dafür das Smartphone beiseite legt? Eine riskante Wette.