Apple, der stille Profiteur des Pokémon-GO-Hypes

Pokémon GO auf dem iPhone
Pokémon GO auf dem iPhone (© 2016 CURVED Montage )
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Ob Tim Cook auch Pokémon fängt? Eines ist zumindest sicher: Am Infinite Loop im kalifornischen Cupertino ist das Spiel Pokémon GO garantiert ein Gesprächsthema. Denn Apple verdient am Hype um das Spiel ordentlich mit.

Die beeindruckende Zahl gleich vorweg: zwei bis drei Milliarden Dollar. So viel könnte Apple laut der Finanzanalystin Laura Martin in den nächsten ein bis zwei Jahren verdienen am Spiel. Denn was wir alle wissen: An In-App-Käufen verdient Apple, genau wie Google unter Android, 30 Prozent Provision. Immerhin stellt das Unternehmen einen Marktplatz mit Millionen angeschlossenen Geräten für die App-Betreiber. Bislang unklar war der Umsatz, den diese Käufe für Pokémon GO ausmachen. Hier bringt eine Studie von Slice ein wenig Licht ins Dunkel.

Zwei Drittel der Spieler besitzen ein iPhone

Am Tag der Datenerhebung, dem 10. Juli, soll auf Pokémon GO die Hälfte der Umsätze der gesamten mobilen Spieleindustrie in den USA ausgemacht haben. Zwei Drittel der Spieler besitzen der Studie zufolge ein iPhone. Diese User machten zudem 80 Prozent des Spielumsatzes aus.

Das liegt offenbar auch daran, dass das Spiel es schafft, auch Sparfüchse zu animieren. Denn Slice fand heraus, dass die Hälfte der Käufer von Lockmodulen und Glückseier in den vergangenen sechs Monaten kein Geld im App Store ausgegeben hatten.

Apple verdient derzeit mehr als Nintendo

Die Folge: Stimmen die Schätzungen, dann kann sich Apple über einen andauernden, warmen Geldregen freuen - ohne auch nur mit einer Codezeile an der Entwicklung oder dem Betrieb des Spiels beteiligt zu sein. Mehr noch: Tatsächlich könnte Apple Schätzungen zufolge sogar zu den Companies gehören, die den größten Anteil am Pokémon-Hype einstreichen. Zum Hintergrund: Aktuell verdienen

  • die Spielefirma Niantic, ein Google-Spinoff, für die Programmierung und den Betrieb,
  • die Pokémon Company, weil sie die Pokémon-Rechte hält,
  • Nintendo als Publisher des Spiels
  • und unter iOS Apple als Vertrieb.

Während Niantic derzeit wohl den meisten Stress allein mit dem Betreiben der ständig überlasteten Server hat und Nintendo sich über den immens gestiegenen Börsenwert freuen kann, kann Apple sich freuen: Pokémon GO führt seit Release die Rangliste der Gratis-Apps an, gleichzeitig aber auch die der Apps mit dem meisten Umsatz. Bloomberg zufolge verdienen Apple, die Pokémon Company und Niantic zufolge jeweils 30 Prozent -Nintendo hingegen nur zehn. Allerdings verdient der Konzern über die Pokémon Company, von der er 10 Prozent hält, mit. Niantic war für die Entwicklung mit Nintendo und der Pokémon Company ein 30 Millionen Dollar schweres Joint-Venture eingegangen.

Der Umsatzhebel für das japanische Unternehmen wiederum dürften Deals mit Unternehmen für gesponserte Pokéstops und Arenen sein, wie man sie nun erstmals in Japan einführen wird. Aber auch dann gilt: Wer seine Pokéstops etwa mit Lockmodulen ausstatten will, der muss sie per In-App-Kauf erwerben. An diesen wiederum verdient Apple Geld.

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