Die türkische Regierung verlangt vom Social Media-Dienst, den Account einer Zeitung zu sperren. Twitter löscht zwar einige der Beiträge, weigert sich jedoch, das Profil zu deaktivieren.
Account einer Zeitung soll blockiert werden
Twitter könnte einmal mehr in der Türkei blockiert werden: Bereits im Frühling 2014 war das Social Media-Portal für mehrere Wochen nicht erreichbar, jetzt droht die Regierung erneut mit einer Sperre. Grund ist diesmal ein Bericht über eine Razzia eines Konvois des Geheimdienst auf dem Weg nach Syrien, die von der Militärpolizei durchgeführt worden sein soll. Ein Gericht hat am Donnerstag eine Sperrauflage für Nachrichten über den Einsatz erteilt, die linke Tageszeitung BirGun ignoriert diese jedoch.
Social Media-Plattformen wurden deshalb aufgefordert, entsprechende Inhalte und Hinweise zu den Berichten zu löschen. Das war zum Teil bei Facebook und Twitter passiert, allerdings nutzt die Zeitung den Microblogging-Dienst weiterhin zur Verbreitung der Informationen.
Twitter will Rechte der Nutzer schützen
Das will die türkische Regierung nun stoppen und verlangt von Twitter, den Account von BirGun komplett zu sperren. Das Unternehmen aus San Francisco weigert sich jedoch: Man wolle die Rechte der Nutzer sowie den Zugang zum Dienst schützen, erklärt ein Sprecher des Social Media-Portals.
Im März Twitter wieder erreichbar, weil die Regierung aufgrund eines Gerichtsurteils zum Aufheben der Sperre gezwungen war.