Vertu hat es sich zum Ziel gesetzt, den absoluten Luxusbereich auf dem Smartphone-Markt zu bedienen. Wie es nun heißt, könnte dieser Traum bald enden. Laut The Telegraph gibt es Beschwerden über ausgebliebene Lohnzahlungen für die Belegschaft und offene Rechnungen von Zulieferern.
Einfache Smartphones gibt es bereits für unter 100 Euro. Dank Herstellern wie Vertu bietet der Markt aber auch extrem teure Luxus-Ausführungen für 20.000 Euro und mehr. Die Meldungen über die finanzielle Schieflage des britischen Unternehmens lassen allerdings vermuten, dass sich die sündhaft kostspieligen Smartphones nicht verkaufen. Hinzu kommt, dass ein Versuch, das Unternehmen zu verkaufen, offenbar ebenfalls schief gelaufen ist.
Auch Qualcomm unter den Gläubigern
Im März war Vertu eigentlich an den aus der Türkei stammenden Geschäftsmann Hakan Uzan für 50 Millionen Pfund verkauft worden. Der neue Besitzer wollte es dem Unternehmen mit seiner Investition laut eigener Aussage ermöglichen, "sein volles Potenzial auszuschöpfen." Der Vorbesitzer Gary Chen habe nun allerdings rechtliche Schritte gegen Uzan eingeleitet, weil der Kaufpreis bislang noch nicht bezahlt worden sei.
Aufgrund der fehlenden Mittel und des schlecht laufenden Geschäfts sollen seit einigen Monaten von Vertu keine Gelder mehr in den Rentenfonds des Unternehmens eingezahlt worden sein. Es gebe offene Forderungen von Zulieferern wie Qualcomm und Dienstleistern wie CBRE. Letzteres Unternehmen kümmert sich eigentlich um das Werksgelände des Herstellers. Da eine offene Rechnung von fast 420.000 Pfund bestehe, habe CBRE Vertu gegenüber bereits angedroht, Dienste wie die Müllentsorgung, Reinigung und Schädlingsbekämpfung einzustellen.