Xiaomi setzt in Sachen Smartphone-Kameras neue Maßstäbe. Nach der ersten 108 Megapixel Penta-Kamera, plant der Hersteller allem Anschein nach schon den nächsten Superlativ. Zumindest wenn man einem Patent vertraut, das Xiaomi in China eingereicht hat. Dem Dokument zufolge arbeiten die Entwickler an einem Gerät mit sieben Pop-Up-Kameras.
Superlative sind in der Welt der Smartphones ein festes Stilmittel. Displays werden größer, Fotos schärfer und Bildschirme immer hochauflösender. Man muss dem Kunden schließlich etwas bieten und irgendwie müssen Hersteller ihre neuen Produkte ja bewerben. Die Grenze zwischen Sinnhaftigkeit und Absurdität verschwimmt dabei in vielen Fällen.
Ein Beispiel: Xiaomi könnte weibo zufolge schon kurz nach dem Release der ersten 108 MP Kamera bereits an einem 256 MP Sensor arbeiten. Das klingt erst mal verlockend. Jeder mag schließlich schön scharfe Bilder. Die Kehrseite derart hoher Pixelzahlen: Die Dateien werden immer größer, ergo verbrauchen sie mehr Speicherplatz. Da sichtbare Unterschiede erst bei starkem Zoom erkennbar werden, muss man sich die Frage stellen, ob diese Auflösung in der alltäglichen Nutzung noch Sinn hat.
Xiaomi Patent zeigt siebenfache Pop-Up-Kamera
Ähnlich verhält es sich im nächsten Fall. Ein von Xiaomi eingereichtes Patent bei der chinesischen Behörde für geistiges Eigentum, dem CNIPA (Chinese National Intellectual Property Administration), zeigt ein Smartphone-Konzept mit einer aberwitzigen Zahl von sieben Kameras. Die wahrscheinlich größte Überraschung: Die Sensoren sind in einem Pop-Up-Mechanismus verbaut. Zwei vorne für Selfies, fünf auf der Rückseite.
Die Frage, die sich stellt: Wie verbaut man sieben Sensoren in einem Gerät mit handlicher Größe, ohne den Akku oder den Speicher unnötig zu verkleinern? Vor allem, wenn die Linsen in einem Pop-Up-System versteckt werden sollen. Ob Xiaomi aus diesem Konzept ein sinnvoll ausbalanciertes Gerät schmiedet, scheint unwahrscheinlich – aber das hat man vor der ersten Penta-Kamera auch gedacht.
Hinter verschlossenen Türen arbeiten die meisten Hersteller an ausgefallenen Prototypen. Dass ein Modell mit Hepta-Kamera jemals Marktreife erlangt, darf infragegestellt werden – ist aber nicht unmöglich.