Mit Sicherheit gut: Auch Yahoo hat offenbar die Aktivitäten der NSA und die Datengier neugieriger Hacker satt. Der Konzern will Anfang 2015 damit beginnen, die E-Mails seiner Nutzer auf PGP-Basis zu verschlüsseln. Nach den Snowden-Leaks gilt die Maßnahme schon fast als überfällige Notwendigkeit zum Schutz privater Daten.
Nachdem Google und Microsoft den Usern mehr Schutz ihrer privaten Daten versprochen haben, macht sich jetzt auch Yahoo für seine E-Mail-Nutzer stark. Klar, denn wenn Hacker oder Spionagedienste ungehindert ihre Nasen in die persönlichen Daten anderer stecken können, hat das niemand gern – und Yahoo zahlreiche Nutzer weniger. Deshalb kündigte der Konzern letzten Donnerstag weitergehende Maßnahmen an, wie TIME schreibt. Der Schlüssel zum Erfolg gegen den Datenklau wird das PGP-System sein (das steht für: "Pretty Good Privacy"; zu Deutsch: "ziemlich gute Privatsphäre"). Demnach benötigt jeder Nutzer ein zugeordnetes Schlüsselpaar. Auf der Grundlage des öffentlichen Schlüssels eines Empfängers wandelt die Sicherheitssoftware simplen Text in einen komplexen Code um. Und nur der private Schlüssel, über den der Empfänger verfügen muss, kann die Zeichenpampe entwirren. Ihr und Eure Empfänger befinden sich also in einem Kreis des Vertrauens – die NSA bleibt draußen. Ätsch!
Verschlusssache Nutzer-E-Mails
Irgendwann Anfang 2015 will Yahoo die neuen Sicherheitsmechanismen etablieren. 110 Millionen Nutzer des E-Mail-Dienstes werden so geschützt. Zusammen mit den 425 Millionen Nutzern von Googles Mail-Service und den rund 400 Millionen aus dem Microsoft-Lager fühlen sich damit zukünftig fast eine Milliarde Mail-Schreiber unter den Mänteln der Technik-Giganten verstanden und geborgen. Maßnahmen, die wichtig sind, um das Vertrauen der Nutzer wiederherzustellen. Auch Unternehmen wie IBM oder Hewlett-Packard müssten sonst Schäden in Milliardenhöhe einkalkulieren, da hauptsächlich amerikanische Betriebe gegen die Angriffe der NSA als wehrlos gelten. Das verunsichert Kunden international.
Betreff: Privatsphäre im Internet
Ein lückenloser Datenschutz ist allerdings nicht möglich. Betreffzeilen werden noch immer lesbar sein. Und auch die Adressdaten von Sendern und Empfängern bleiben sichtbar, schreibt das Guardian von 2013. Ein Sprecher der Electronic Frontier Foundation betont allerdings, dass PGP nicht so einfach auszutricksen sei. Die Umgehung der Verschlüsselung sei aufwendig, koste Zeit und bremse das massenhafte Sammeln von Daten.