Ubisoft schickt sein vielbewährtes Open-World-Konzept mit "Far Cry 5" in die nächste Runde. Neben durchgeknallten religiösen Fanatikern bekommt ihr es diesmal mit der Flora und Fauna des amerikanischen Westens zu tun. Wir haben uns für euch in Hope County, Montana auf der Playstation 4 Pro umgesehen. Der Test.
Die Wurzel des Übels
Der realitätsferne Sektenführer Joseph Seed ist den örtlichen Behörden schon lange ein Dorn im Auge. Aus diesem Grund soll der verrückte Prediger nun dingfest gemacht werden – von euch. Das geht im ersten Anlauf aber ziemlich schief und ihr seht euch nach einer wilden Verfolgungsjagd durch die dichten Nadelwälder Montanas einer großen Aufgabe gegenüber: Die Sekte samt ihrer vier Anführer muss endlich hinter Schloss und Riegel gebracht werden. Die Aufhänger-Story für "Far Cry 5" kommt zwar recht ähnlich daher, wie in den Vorgängerspielen, allerdings hat der Hersteller großen Wert darauf gelegt, viele Teile des beliebten Actionspiel-Serie neu zu beleben – wie und ob das geklappt hat, lest ihr im Folgenden.
Ihr seid nicht allein
Zu eurem Glück nimmt sich schon kurz nach Spielstart der Untergrund eurer an. Zuerst in Gestalt der einprägsamen Veteranen "Dutch", der euch erste Ziele für einen Angriff auf der riesigen Weltkarte markiert. Später stoßt ihr auf einige weitere Gesellen, die mit dem Gebrabbel des Sektenführers nicht viel anfangen können und natürlich ebenfalls viele weiterführende Aufgaben für euch parat haben. In erster Linie gilt es natürlich die Sekte nach und nach zu schwächen, bevor ihr euch einem der vier Haupteinsatzziele nähert. Und wie gehabt, hebt ihr auf dem Weg dorthin kleinere feindliche Lager aus, vernichtet Silos, Tierfallen und andere Sekten-Eigentümer, die euch neben ein paar notwendigen Erfahrungspunkten auch Einfluss auf den entsprechenden Landstrich einbringen. Entweder ihr schleicht euch vorsichtig in die gegnerischen Einrichtungen und schaltet die Gegner einen nach dem anderen aus. Oder ihr nehmt schwere Waffen in die Hand und sorgt für Chaos, wie John Rambo es nicht hätte besser machen können.
Schöne Landschaft, böse Menschen
Schon immer war die "Far Cry"-Serie für ihre ausnehmend hübsche und beeindruckende Optik bekannt und das ist im neuen Teil natürlich nicht anders. Die Wassereffekte, Lichtstimmungen und Texturen sind absolut perfekt und für ein Open-World-Spiel einfach ausserordentlich gut gelungen. Dabei läuft das Spiel stets flüssig, Ruckelorgien bekommt ihr nur in den allerseltensten Fällen zu Gesicht. Auch die Tierwelt weiß abermals zu überzeugen: Berglöwen, Bären, Truthähne, Bisons, Wölfe und natürlich Hirsche aller Couleur beleben die Spielumgebung auf eine angenehme Weise – nur zu nahe kommen solltet ihr den Viechern ohne die entsprechende Bewaffnung nicht. Könnt ihr ein animalisches Scharmützel dennoch nicht vermeiden, zieht ihr der Bestie eben das sprichwörtliche Fell über die Ohren. In "Far Cry 5" dienen eure Trophäen allerdings nicht dazu eure Ausrüstung zu verbessern, hier wird alles für bare Münze verkauft und dann entsprechend in besseres Equipment investiert.
Es versteht sich für ein "Far Cry" von selbst, dass die Weltkarte schon nach den ersten paar Spielstunden vor Aufgaben und Aktivitäten zu bersten scheint. Doch im neuen Teil werden die verschiedenartigen Einsätze deutlich organischer und glaubhafter ins Spiel implementiert. Habt ihr mal keine Lust auf wüste Ballereien, dann versucht ihr euch einfach mal als Stunt-Pilot, genießt die Optik des Wassers und die Ruhe beim Fischen, macht euch auf die Suche nach toll versteckten Schätzen oder erforscht die wunderschöne Spielwelt einfach ganz nach eurem Geschmack auf eigene Faust.
Was gibt es noch?
Trotz des absolut gewaltigen Umfangs des Spiels, läßt sich der Hersteller nicht lumpen und präsentiert neben drei witzigen DLC-Zusatzepisoden, die ihr auch hier im Video ansehen könnt noch einen Baukasten für das Hauptspiel. In "Far Cry Arcade" gestaltet ihr nach Herzenslust eigene Spielstufen und könnt dafür aus einem riesigen Sortiment an Gegenständen, Gegnern und Fahrzeugen wählen. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit die Kreationen anderer Spieler auszuprobieren und am vom Hersteller in diesem Modus ausgeschriebenen Events teilzunehmen. "Far Cry Arcade" ist also für alle Spieler, die sich selber einmal kreativ betätigen wollen – und es steht ausser Frage, das dort die verrücktesten Machwerke der "Far Cry"-Comunity zu bestauen sein werden. Hier im Video seht ihr wie geschrieben alle Zusatz-Modi in der Übersicht. Wollt ihr Jagd auf Zombies und Ausserirdische machen, oder eure Kumpel aus den Fängen des Vietcong befreien, braucht ihr allerdings den Season Pass.
Fazit: Sieht gut aus, spielt sich noch besser
Es ist nicht so, als hätte der Hersteller Ubisoft mit "Far Cry 5" alles neu erfunden. Serien-Kenner fühlen sich schon nach den ersten paar Minuten wieder "zu Hause" und auch wenn das Setting und der Bösewicht natürlich ausgetauscht wurden, ist das Spiel mit den gebotenen Inhalten ein "alter Bekannter". Dennoch wurde sich sichtlich Mühe gegeben, neue Elemente hinzuzufügen, nervigen Kram zu streichen und den Spielverlauf weiter zu verbessern und zu straffen. Das hat auf ganzer Linie geklappt! An vielen Stellen nimmt sich das Spiel gekonnt selber auf die Schippe und punktet mit vielen witzigen Charakteren deren Ausführungen man gerne zuhört. Dazu gesellt sich eine nochmals verbesserte Optik, die auf der PS Pro zu Höchstform aufläuft. Nicht ganz so überzeugend ist der Koop-Modus für zwei Spieler. Denn nur einer kann die Story auch fortführen, der andere dient regelrecht als Helferlein. Es wäre natürlich ein Traum gewesen, die gesamte Geschichte auch komplett zusammen erleben zu können – vielleicht ja dann in "Far Cry 6"? Für Action-Fans gibt es dennoch in diesem Frühjahr nur einen Weg, den sie gehen müssen – den nach Hope County, Montana.
"Far Cry 5" ist ab dem 27.03.18 für PC, Playstation 4, Xbox One erhältlich und hat die Altersfreigabe "Ab 18 Jahren".