Microsoft Surface Pro 6 im Test: Mehr als ein Tablet

Microsoft Surface Pro 6
Microsoft Surface Pro 6 (© 2018 CURVED )
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Das Surface Pro 6 von Microsoft ist mehr als ein Tablet mit Windows. Um alle seine Stärken nutzen zu können, braucht man Zubehör – wie unser Test zeigt.

Am praktischen Grundprinzip hat sich in der sechsten Generation des Tablets nichts geändert, dafür hat sich die Technik weiter verbessert. Das Surface Pro 6 ist die Alternative, wenn euch das Surface Go zu klein oder zu leistungsschwach ist.

Ein Display zum Hinstellen, mit dem man auch arbeiten kann

Als Tablet hat das Microsoft Surface Pro 6 keine Tastatur, so dass der Bildschirm noch mehr im Mittelpunkt steht – und da eine gute Figur macht. Das PixelSense-Display misst in der Diagonalen 12,3 Zoll und hat eine Auflösung von 2736 x 1824 Pixeln. Das reicht für eine scharfe und detailreiche Bilddarstellung. Zudem überzeugt der Touchscreen mit kräftigen Farben und einer hohen Helligkeit, die vor allem bei der Nutzung im Freien sehr hilfreich ist.

Das Gehäuse besteht aus Magnesium und hat ein Unibody-Design – ist also aus einem Block gefräst und nicht aus mehreren Einzelteilen zusammengebaut. Dadurch wirkt das Surface Pro 6 gleichzeitig robust und hochwertig. Einzig der auf der Rückseite ausklappbare Standfuß ist als externes Bauteil über Scharniere befestigt. Für mich ist der Standfuß der große Clou des Surface, der es von anderen Tablets unterscheidet. Mit ihm kann man es überall spontan aufstellen und hat einen großen Radius beim Aufstellwinkel zur Auswahl. Quasi der ideale transportable Mini-Fernseher. Allerdings gibt es auf dem Bildschirm im 3:2-Format bei Filmen und Serien in der Regel schwarze Streifen an den Rändern.

Will oder kann man das Surface nicht hinstellen, liegt das Tablet auch angenehm in der Hand und man kann zum Beispiel bequem im Sessel sitzen und Artikel auf CURVED lesen. Der im Vergleich zu einem Smartphone-Display breite Rand verhindert, dass man mit dem Finger Inhalte auf dem Bildschirm überdeckt. Allerdings wird das Tablet schnell schwer und man will seine Arme, bzw. Hände irgendwo abstützen und es nicht frei halten. 770 Gramm klingen zwar leicht, machen sich aber zügig bemerkbar. Nebenbei ist das Surface Pro 6 damit auch schwerer als das neue iPad Pro 12.9.

Aber das Surface Pro 6 ist nicht nur zur Unterhaltung gedacht. Zwar lässt sich das installierte Windows 10 wunderbar mit den Fingern bedienen und die virtuelle Tastatur auf dem Touchscreen reicht für die Eingabe von Internetadressen, Zugangsdaten oder kurzen Nachrichten aus. Will man jedoch effektiv auf dem Tablet arbeiten, braucht man Zubehör. Das könnten eine Maus und Tastatur mit Bluetooth sein, oder das zusätzlich erhältliche Surface Pro Type Cover. Das befestigt sich mit Magneten selbst am Surface, bietet eine Tastatur sowie ein Touchpad und schützt den Bildschirm beim Transport vor Kratzern.

Das Type Cover ist stabil genug, um auch auf unebenen Flächen bequemes Tippen zu ermöglichen. Die einzelnen Tasten erreichen darüber hinaus Standardgröße und haben einen angenehmen Hub und Druckpunkt. Mit dem Touchpad bewegt man den Mauszeiger präzise auf kleinste Ziele. Obwohl die Anstecktastatur gut und fest mit dem Surface Pro 6 verbunden ist, ist die Kombination immer noch nicht so stabil wie ein klassisches Notebook. Sprich: Zum Arbeiten auf dem Schoss ist die Kombination nur sehr eingeschränkt geeignet.

Leistung, Speicherplatz und Akku

Für die Arbeit und alltägliche Aufgaben hat das Surface Pro 6 mehr als genug Leistung. Das gilt bereits für die günstige Variante mit dem Intel i5-8250U. Alternativ könnt ihr zur Variante mit dem leistungsstärkerem i7-8650U greifen. Die integrierte Grafikkarte ist in beiden Fällen die Intel UHD-Grafik 620. Eine im Gehäuse versteckte Umkreisbelüftung sorgt dafür, dass die Hardware nicht zur heiß wird – ohne lauten Lüfter. Spielen kann man auf dem Surface auch, allerdings sollte man sich nicht auf grafisch besonders aufwändige Titel freuen. Als Tablet bietet sich das Surface zudem sowieso baulich schon nicht für alle Arten von Spielen an.

Beim Arbeitsspeicher stehen acht und 16 Gigabyte zur Auswahl und als interner Speicher kommt ein SSD-Modul zum Einsatz, das wahlweise eine Kapazität von 128 Gigabyte, 256 Gigabyte, 512 Gigabyte oder 1 Terabyte hat.

Mit dem Akku des Surface Pro 6 kommt man problemlos über einen typischen Acht-Stunden-Arbeitstag. Selbst für etwas Unterhaltung am Abend reicht es noch, aber auf keinen Fall für einen kompletten zweiten Arbeitstag. Schaut man nur Videos an, verspricht Microsoft mehr als 13 Stunden Filmgenuss abseits der Steckdose.

Gesichtserkennung und Dokumentenscanner

Die Frontkamera des Surface Pro 6 hat eine Auflösung von fünf Megapixeln. Das ist für Videochats über Skype und andere Programme völlig ausreichend. Darüber hinaus kommt die Kamera zusammen mit weiteren Sensoren bei Windows Hello zum Einsatz. Die Gesichtserkennung ist neben Passwort und Bildcode eine weitere Möglichkeit das Surface 6 Pro zu entsperren. In der Praxis war das System schnell eingerichtet und funktionierte im Test einwandfrei.

Die Kamera auf der Rückseite des Surface hat eine Auflösung von acht Megapixeln. Für Fotos bietet sie sich mit ihrer Bildqualität nur bedingt an – und weil ein Tablet zum Fotografieren verdammt unpraktisch ist. Allerdings ist sie gut geeignet um Dokumente aller Art "einzuscannen" und zur weiteren Bearbeitet schnell auf das Pro 6 zu holen.

Über den USB-3.0-Anschluss kann man externe Medien oder Eingabegeräte an das Surface Pro 6 anschließen. Den Sprung zu USB-C hat Microsoft noch einmal verschoben. Drahtlos sind Verbindungen über WLAN oder Bluetooth möglich. Kopfhörer kann man per Kabel in den 3,5-mm-Anschluss stecken und den Bildschirme per Mini-Displayport auf externe Monitore übertragen. Unter dem Standfuß versteckt sich zudem noch ein Einschub für eine MicroSD-Speicherkarte.

Fazit

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1049 Euro ist das Microsoft Surface Pro 6 deutlich teurer als das Surface Go, das in der günstigsten Version 449 Euro kostet. Dafür bekommt ihr beim Pro 6 vor allem ein größeres Display, flottere Hardware und mehr Speicher. Und auch wenn das Surface Pro 6 größer ist, ist es immer noch mobiler als die meisten Notebooks und durch den Standfuß und die 150 Euro teure Anstecktastatur Surface Pro Type Cover flexibel einsetzbar – zum Arbeiten und zur Unterhaltung.

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