
Die Socialmatic von Polaroid sieht aus wie ein fleischgewordenes Instagram-Logo. Die quadratische Android-Kamera soll Fotos nicht nur aufnehmen und teilen können, sondern auf Wunsch auch gleich ausdrucken. Der Test zeigt: Die Socialmatic kann viel, doch nichts richtig.
Wo soll man anfangen mit der Mängelliste? Auf der Socialmatic ist zwar Android 4.4.2 Kitkat installiert und Ihr könntet jede Menge Foto-Apps auf der Kamera installieren. Aber schon die Suche im Play Store gestaltet sich frustrierend. Spätestens beim Anmelden verzweifelte ich am unpräzisen Touchscreen, der keine gezielten Eingaben auf der Tastatur erlaubt. Mal ehrlich: Wer will da noch Bilder beschriften und Hashtags vergeben? Dazu kommt, dass das 4,5 Zoll große Display pixelig wirkt und insgesamt nur träge auf Berührungen reagiert. Spaß macht die Bedienung nicht.
Teure Android-Kamera mit eingebautem Drucker
Die Kamera verfügt über eine Auflösung von 14 Megapixeln, nimmt allerdings einen vor allem am unteren Rand deutlich größeren Bildausschnitt auf, als sie auf dem Display anzeigt. Zentrierte Aufnahmen bekommt man so nicht hin. Die 2-Megapixel-Selfie-Kamera ist in diesem Punkt zuverlässiger, liefert allerdings seitenverkehrte Fotos. Die Bildqualität der "großen" Kamera erreicht bei guter Beleuchtung das Niveau einer brauchbaren Smartphone-Kamera, allerdings ist die Auslöseverzögerung so groß, dass man die Kamera sehr diszipliniert festhalten muss, um das gewünschte Motiv einzufangen - bewegen darf es sich natürlich nicht.
13,2 x 13,2 Zentimeter ist die Socialmatic von Polaroid groß.(© 2015 CURVED)
Aufgeklappt gibt die Kamera die Sicht auf den Papierschacht des tintenlosen Druckers frei.(© 2015 CURVED)
Zum Aufklappen müsst Ihr die Kamera nicht ausschalten.(© 2015 CURVED)
DAs 4,5 Zoll große Display dient als Sucher.(© 2015 CURVED)
Hier kommen die fertigen Abzüge aus.(© 2015 CURVED)
Ein eigener Auslöser für Fotos ist vorhanden, aber die Auslöseverzögerung ist extrem.(© 2015 CURVED)
Der Micro-USB-Anschluss dient nur zu Datenübertragung. Den Akku ladet Ihr mit einem großem Ladegerät über den Stromanschluss aus.(© 2015 CURVED)
Selfie-Kamera mit zwei Megapixeln Auflösung.(© 2015 CURVED)
Android 4.4.2 ist auf der Kamera installiert.(© 2015 CURVED)
Die Socialmatic-App dient zum Aufnehmen, Teilen und Drucken der Fotos.(© 2015 CURVED)
Sie hat eine eigene Galerie.(© 2015 CURVED)
Zugriff auf das Web-Portal von Socialmatic.(© 2015 CURVED)
Vor dem Druck könnt Ihr die Bilder natürlich noch bearbeiten.(© 2015 CURVED)
Der Druckvorgang läuft.(© 2015 CURVED)
So sehen die Ausdrucke der 14-Megapixel-Kamera aus.(© 2015 CURVED)
Die unverbindliche Preisempfehlung von Polaroid für die Socialmatic beträgt 349,99 Euro. Ein stolzer Preis, für den man schon eine gute Kompaktkamera oder ein gutes Smartphone bekommt - die Topmodelle von 2014 wie das LG G3 oder das Galaxy S5 sind aktuell nicht viel teurer. Die Abzüge sind mit 45 Cent pro Stück - 50 Blatt ZInk-Fotopapier kosten derzeit bei Amazon 22,55 Euro - deutlich teurer, als die Ausdrucke aus Fotoautomaten in der Drogerie oder im Supermarkt.
Gefällt überhaupt irgendwas an der Socialmatic? Höchstens die 2x3 Zoll großen Abzüge des eingebauten ZInk-Druckers - die Abkürzung steht für Zero Ink, also Drucken ohne Tinte. Zwar ist auch ihre Qualität nicht die beste, aber die Sofortbilder haben einen gewissen Retro-Charme. Zudem ist es schön, einen kleinen Ausdruck von Handyfotos verschenken zu können. Aber da gibt es ja zum Glück andere mobile Fotodrucker, die ich direkt von meinem Smartphone aus ansteuern kann und die nur ein Drittel der Socialmatic kosten.
Überteuerte Deko statt Party-Spaß
Die Socialmatic von Polaroid taugt nicht einmal als Party-Gag. Sie ist groß, unhandlich sowie langsam und liefert nur bei guten Lichtverhältnissen eine durchschnittliche Bildqualität. Die Kamera eignet sich eigentlich nur als Deko, wenn ihr das Instagram-Logo nicht nur auf dem Display Eures Smartphones sehen wollt - aber damit wäre sie ein extrem teurer Staubfänger im Regal.