Xbox One S im Test: Microsofts scharfe Übergangskonsole

Microsoft X-Box  One S
Microsoft X-Box One S (© 2016 CURVED )
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"Schnittiger. Schlanker. Schärfer" – das soll sie sein, die neue Xbox One S in Weiß. Durch ein neues Design und eine leicht verbesserte Technik will Microsoft seine Spielkonsole, die gleichzeitig ein Player für die neuen UHD Blu-rays ist, in Eure Wohnzimmer bringen. Wir haben sie getestet.

Mit der neuen Xbox One S könnt Ihr jetzt auch 4K-Serien oder -Filme aus dem Netz streamen. Da gibt es zum Beispiel bei Netflix oder Amazon Video schon ein kleines Angebot. Im September kommen auch die ersten HDR-Spiele ("Forza Motorsport Horizon 3" und "Gears of War 4"), die grafisch viel kontrastreicher sein sollen. Mit der Xbox One S könnt ihr diese dann spielen – vorausgesetzt Ihr habt einen Fernseher mit HDR10-Unterstützung.

Kleiner, aber aufgepimpt

War die Xbox One noch schwarz ist die Xbox One S jetzt weiß. Doch das ist noch nicht alles: Die Xbox One S ist in jeder Richtung kürzer und kompakter geworden. Laut Microsoft ist sie insgesamt 40 Prozent kleiner als das Modell von November 2013. Auch das dicke Netzteil mit dem lauten Lüfter fällt weg – die Xbox One S hat es schon im Gehäuse integriert, lediglich ein schlankes Stromkabel bleibt sichtbar.

Die Entscheidung von Microsoft auf eine matte Oberfläche zu setzen, hat uns sehr gefallen, da die glänzende Fläche auf der schwarzen Xbox One sehr kratzeranfällig war. Das lamellenartige Design an den Lüftern wurde durch kreisförmige Löcher ersetzt. Endlich ist auch wieder ein Standfuß mit dabei. So können wir die Xbox One S wie damals die Xbox 360 wieder hochkant neben unseren Fernseher stellen. Dieser ist aber nur beim 2-Terabyte-Modell gratis. Kauft Ihr eine Xbox One S mit 500 GB oder 1 TB zahlt Ihr für den Ständer 30 Euro.

Microsoft X-Box  One S
Microsofts Xbox One S mit Standfuß (© 2016 CURVED )

Bei den Anschlüssen hat sich nicht viel verändert. Kleine Entscheidungen wie einen USB-Port nach vorne unter das Laufwerk zu setzen und den Knopf zum Synchronisieren der Controller ebenfalls auf die Front zu packen, erweisen sich aber als sehr sinnvoll. Weggefallen ist der Anschluss für die Kinect-Kamera. Aber da eh fast nichts damit spielbar war, ist das nicht weiter tragisch. Möchtet Ihr die Kamera trotzdem nutzen, könnt Ihr einen Adapter kaufen. Falls Ihr damals das "Xbox One"-Bundle mit der Kinect gekauft hattet, könnt Ihr den Adapter kostenfrei bei Microsoft anfordern.

Microsoft X-Box  One S
Bei den hinteren Anschlüssen hat sich nur wenig geändert (© 2016 CURVED )

Die restlichen Anschlüsse bleiben gleich. Wir finden einen LAN-Anschluss, insgesamt drei USB-3.0-Ports, den digitalen Audio-Port, Kensington Lock, HDMI-Ein- und Ausgang sowie eine Infrarot-Fläche ("IR Blaster") für die Fernbedienung. Die HDMI-Anschlüsse bekamen ein Upgrade von 1.4 auf 2.0, damit darüber 4K-Inhalte und UHD Blu-rays ruckelfrei übertragen werden können. Dafür hat die Konsole auch ein neues optisches Laufwerk erhalten. Die normale Xbox One kann weder 4K noch spielt sie UHD Blu-rays. Klar, um diese Inhalte auch sehen zu können, benötigt Ihr einen Monitor oder Fernseher, der HDMI 2.0 unterstützt. Das passende HDMI-Kabel liegt der Xbox bei. Derzeit gibt es aber noch sehr wenige 4K-Inhalte zum Streamen oder UHD Blu-rays zu kaufen.

Theoretisch kann die Konsole auch 4K-Spiele rendern. Doch die Leistung der Xbox One S reicht da nur für anspruchslose Games. Stattdessen werden alle Spiele auf Wunsch auf die 4K-Auflösung hochskaliert. Das bringt zwar minimale Verbesserungen, doch zum Beispiel "Quantum Break" sieht immer noch verwaschen aus. Hochskalieren kann eben nicht mit echtem 4K-Material gleichgesetzt werden.

Geringerer Stromverbrauch und bessere Frameraten

Das System on a Chip ist zwar dasselbe wie in der Xbox One, doch bei der Herstellung wird das SoC jetzt statt mit 28 Nanometer mit 16 Nanometer gefertigt. Dadurch verbraucht die neue Konsole viel weniger Energie und es muss auch weniger gekühlt werden, was die kompakte Bauweise erlaubt.

Auch die GPU bleibt gleich. Sie wurde allerdings um knapp 60 Megahertz übertaktet und läuft jetzt mit 914 MHz statt 853 MHz. Auch erhalten wir mehr Speicherbandbreite im ESRAM (219 statt 204 GB/s). Leider kommt intern immer noch keine SSD, sondern eine HDD zum Einsatz. Immerhin hat diese bei unserem Testgerät zwei Terabyte Speicher. Möchtet Ihr sie dennoch austauschen, verliert Ihr beim Ausbau der Festplatte die Garantie auf die Konsole. Ärgerlich. Eine SSD könnt Ihr zusätzlich aber per USB 3.0 extern anschließen.

Die Kollegen bei Digital Foundry und Eurogamer haben verschiedene Benchmarks zu Games auf der Xbox erstellt. Unter anderem hat "Hitman" auf der Xbox One S in Cutscenes sechs Prozent und beim Gameplay bis zu acht Prozent bessere Frameraten. "Rise of the Tomb Raider" ist auf 30 Bilder die Sekunde limitiert, hat auf der Xbox One S weniger Framedrops als auf der alten Konsole.

Controller ist griffiger

Der Controller der Xbox One S wurde ebenfalls verbessert. Er ist so matt wie das Gehäuse und und hat angeraute Griffe. Dadurch liegt er viel besser in der Hand als der Controller der alten Konsole. Auch beim längeren Zocken fühlt er sich angenehmer an. Das Material der Thumbsticks bekam ebenfalls ein Upgrade. Es soll länger halten und sich nicht so schnell abnutzen.

Statt eines Akkus kommen immer noch Batterien zum Einsatz. Aber die Reichweite des Controllers wurde verbessert. Bluetooth ist nun endlich an Bord – das ist vor allem für die PC-Spieler interessant, die das Gamepad besser verbinden können. Doch wenn Ihr schon mal mit dem Xbox Elite Controller gezockt habt, werdet Ihr wahrscheinlich auch das Xbox One S Gamepad wie ein Plastikspielzeug empfinden.

Fazit: Neu ist immer besser

Dass die Xbox One S im Test besser abschneidet als die normale Xbox One vom November 2013, ist klar. Doch wer sollte sich die neue Konsole jetzt zulegen? Ein Umstieg von der alten Konsole lohnt sich nur, wenn Ihr das Geld übrig habt und viel Wert auf die neuen Features wie 4K-Streaming und den eingebauten UHD-Bluray-Player legt.

Wolltet Ihr Euch jetzt sowieso eine Xbox kaufen, greift Ihr am besten zur neuen. Denn vor allem die niedrigere Lautstärke und der gesunkene Energieverbrauch lohnen sich zusätzlich zu den neuen Features.

Die Xbox One S gibt es in der 2TB-Variante seit dem 2. August 2016 für 400 Euro. Varianten mit einer 500GB- und 1TB-Festplatte sollen noch folgen.

Übergangslösung zur Xbox Scorpio

Nicht vergessen solltet Ihr aber, dass es sich bei der Xbox One S auch nur um ein Übergangsmodell handelt. Ende nächsten Jahres wird die Xbox mit dem coolen Namen "Scorpio" erwartet. Diese Konsole wird schon jetzt als die "leistungsstärkste Konsole aller Zeiten" angekündigt. Sie erscheint zu Weihnachten 2017 und wurde laut Microsoft aus den Wünschen der Gamer und der Spieleentwickler designt.

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Unter anderem soll sie richtiges 4K-Gaming ermöglichen, hat acht Prozessorkerne und soll Arbeitsspeicher mit 320GB/s Datendurchsatz bieten. Vielleicht ein Zeichen, dass Microsoft endlich auf GDDR5 umsteigt und dabei 12GB RAM einbaut? Bisher können wir nur spekulieren, was wirklich drin steckt, ist noch unklar. Microsoft verspricht jedenfalls ziemlich viel. Hoffen wir, dass sie das auch halten können und nicht wieder enttäuschen.

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