Handy ins Wasser gefallen? Was ihr tun müsst

LG G6 vs Samsung Galaxy S8
LG G6 vs Samsung Galaxy S8 (© 2017 CURVED )

Nichts ist ärgerlicher, als wenn euer Handy unbeabsichtigt ins Wasser gefallen ist. Bei einem Schaden durch Feuchtigkeit kann die Elektronik ganz versagen – es dürfte also sehr schwierig sein, noch Daten von dem Gerät zu sichern. Um einen Totalausfall zu verhindern, könnt ihr jedoch Maßnahmen ergreifen. Zudem klären wir, ob ihr zumindest einen finanziellen Schaden durch eine Versicherung abwenden könnt. Allerdings können wir euch bereits verraten: Wenn ein Defekt durch Flüssigkeit auftritt, greift eure Garantie in der Regel nicht.

Ist das Android-Smartphone oder iPhone wasserdicht?

Nicht immer ist Wasserkontakt gleich das Ende für ein Smartphone. Das gilt besonders für aktuellere Modelle. Viele Hersteller setzen für ihre Handys mittlerweile auf einen Schutz gegen Wasser. Für Apple gilt grundsätzlich: Seit dem iPhone 7 sind alle Modelle wasserdicht und dürften zumindest das Untertauchen in flachem Süßwasser unbeschadet überstehen.

Welches Android-Smartphone wasserdicht ist, könnt ihr meist schon auf der jeweiligen Hersteller-Webseite erfahren. Meist steht diese Informationen auch auf der Verpackung, in der das Handy geliefert wurde. Sucht hier nach Angaben wie IP67. Hier handelt es sich um das sogenannte IP-Rating, das angibt, wie gut das Gerät vor Nässe geschützt ist. Die zweite Ziffer – in unserem Beispiel die "7" – gibt den Schutz vor Wasser an. Je höher die Zahl, desto besser der Schutz. Ab einer "6" ist das Gerät gegen Strahlwasser geschützt, ab einer "7" gegen kurzweiliges Untertauchen.

Doch Vorsicht: Mit eurem Smartphone altert auch der Schutz vor Wasser. Nach ein paar Jahren kann es also sein, dass es nicht mehr wie angegeben vor dem Eindringen von Flüssigkeiten geschützt ist. Zur Sicherheit solltet ihr den Kontakt mit Wasser daher nach Möglichkeit vermeiden.

 Auch Smartwatches könnt ihr nach unserer Anleitung trocknen. Sofern sie nicht wasserdicht wie die Apple Watch (ab Series 2) sind
Auch Smartwatches könnt ihr nach unserer Anleitung trocknen. Sofern sie nicht wasserdicht wie die Apple Watch (ab Series 2) sind (© 2016 CURVED )

Gerät sofort ausschalten

Ist euer Smartphone ins Wasser gefallen und ist nicht ausreichend gegen entsprechende Schäden geschützt, solltet ihr das Gerät zunächst komplett ausschalten. In der Regel müsst ihr dafür länger die Powertaste festhalten. Das entsprechende Menü zur Abschaltung sollte dann direkt auftauchen.

Es ist dabei sehr wichtig, dass ihr es abschaltet: Nur weil das Gerät direkt nach dem Wasserkontakt noch funktioniert, bedeutet das nicht, dass es unbeschadet ist. Korrosion kann auch erst später zu einem Defekt führen. Auch Kurzschlüsse können euch noch deutlich später einen Schaden bescheren.

Wenn euer Handy noch mit dem Stromkabel verbunden ist, solltet ihr es natürlich auf keinen Fall direkt aus dem Wasser holen. Im schlimmsten Fall könntet ihr einen Stromschlag bekommen. Aus diesem Grund sollte ein ladendes Smartphone auch niemals in Reichweite sein, wenn ihr ein Bad nehmt.

So macht ihr das Smartphone trocken

Ihr solltet euer Smartphone mit einem Handtuch trocknen, dann entnehmt ihr SIM- und microSD-Karte mitsamt deren Schlitten. Legt das Handy nun für mindestens 24 Stunden zum Trocken zur Seite. Schaltet es in diesem Zeitraum nicht mehr ein. Es hilft, wenn ihr es in einem luftdichten Beutel mit Reis verstaut. Dieser kann Feuchtigkeit aus der Umgebung binden und so zum vollständigen Trocknen beitragen.

Wenn ihr sicher sein wollt, verbleibt das Gerät zwei Tage im Beutel. Anschließend könnt ihr es wieder hervorholen und einschalten. Mit Glück hat es den Wasserkontakt überstanden. Sollte dies nicht der Fall sein, bleibt euch nur noch, das Gerät beim Hersteller oder einem Reparaturdienst einzuschicken – oder ein neues Handy zu kaufen.

 Ein Gefrierbeutel schützt das Smartphone nicht nur am Strand, sondern kann inklusive Reis auch zum Trocknen beitragen
Ein Gefrierbeutel schützt das Smartphone nicht nur am Strand, sondern kann inklusive Reis auch zum Trocknen beitragen (© 2018 CURVED )

Von Hilfsmittel wie Föhn, Heizung und Backofen solltet ihr absehen. Kondenswasser kann sonst zu noch mehr Schäden führen. Selbstverständlich solltet ihr auch nicht auf die Idee kommen, die Mikrowelle zum Trocknen zu nutzen.

Hilft eine Handyversicherung?

Während Hersteller Wasserschäden nicht als Garantiefall sehen, sieht das bei einigen Versicherungen anders aus. Es gibt einige Anbieter, die euch eine Handyversicherung verkaufen, die auch Feuchtigkeitsschäden abdeckt. Falls ihr von euch also glaubt, dass ihr das Smartphone irgendwann einmal versehentlich in das Wasser fallen lasst, solltet ihr so eine Versicherung abschließen.

Zusammenfassung:

  • Einige Smartphones sind wasserdicht. Ihr findet das sogenannte IP-Rating auf der Herstellerwebseite oder meist auf der Verpackung
  • Die zweite Ziffer des IP-Ratings gibt an, wie gut das Handy gegen Wasser geschützt ist. Ab einer "7" oder höher übersteht es ein kurzes Eintauchen
  • Mit der Zeit kann der Wasserschutz auch bei wasserdichten Modellen nachlassen
  • Ist das Handy ins Wasser gefallen, solltet ihr es sofort herausholen und abschalten
  • Wenn das Smartphone mitsamt angeschlossenem Ladekabel im Wasser gelandet ist, müsst ihr die Stromverbindung trennen, bevor ihr es herausholt
  • Baut SIM und microSD mitsamt Schlitten aus
  • Legt das Handy in einen luftdichten Beutel mit Reis, damit dieser die Feuchtigkeit aufnehmen kann
  • Nach mindestens 24 Stunden (besser: 48 Stunden) könnt ihr das Gerät wieder aus dem Beutel holen
  • Es gibt Handyversicherungen, die auch Feuchtigkeitsschäden abdecken
Wie findet ihr das? Stimmt ab!
Weitere Artikel zum Thema