Mit einer microSD-Speicherkarte könnt Ihr den internen Speicher von einem Android-Smartphone erweitern. Das ist gerade dann nützlich, wenn Ihr größere Dateien wie hochauflösende Videos oder viele Songs auf dem Gerät speichern wollt. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Speicherkarten, die sich in mehreren Details unterscheiden. Damit Ihr den Überblick nicht verliert, verraten wir Euch hier, worauf Ihr vor dem Kauf achten solltet.
Die große Auswahl bei microSDs führt leider hauptsächlich zu einem unfassbaren Dschungel an Formaten und Ausdrücken, die sich oft sogar noch hinter abstrus anmutenden Abkürzungen verbergen. Habt Ihr eine Ahnung, was Microsdxc bedeutet? Oder Microsdhc? Die Formate sind zwar wichtig, was die Speicherkartengröße angeht, wichtiger sind aber eigentlich andere Daten. Informationen wie die Übertragungsgeschwindigkeit, Zugriffszeiten oder die Lesegeschwindigkeit sind nämlich deutlich wichtiger für die meisten Nutzer. In unserem Ratgeber verraten wir Euch zudem auch, was sich genau hinter den sogenannten Geschwindigkeitsklassen verbirgt. Und solltet ihr doch den komfortabelsten Weg gehen wollen: Dann wählt bei eurem nächsten Smartphone-Kauf einfach ein Handy mit viel Speicher.
SDHC oder SDXC
Grundsätzlich gibt es zwei Sorten von microSD-Karten, die für Euch infrage kommen: SDHC und SDXC. Welche davon für Euer Gerät geeignet ist, müsst Ihr der jeweiligen Bedienungsanleitung entnehmen. Eine "Secure Digital High Capacity"-Speicherkarte (SDHC) gibt es mit 4 GB bis 32 GB Speicherplatz. Als Dateisystem kommt FAT16 zum Einsatz. Diese Art von SD-Karte ist auch mit einem älteren Android-Smartphone kompatibel.
Wesentlich mehr Speicherplatz für Euer Smartphone bieten dagegen die "Secure Digital Extended Capacity"-Speicherkarten (SDXC). Ihr könnt diese in Größen von 64 GB bis 2 TB erwerben – die meisten Smartphones unterstützen jedoch nur microSD-Karten mit einer Größe von bis zu 128 GB. Da SDXC-Karten auf das neuere Dateisystem exFAT16 zurückgreifen, könnt Ihr diese unter Umständen nur in relativ aktuellen Android-Geräten einsetzen (Stand: Februar 2017).
Eine Frage der Klasse
SD-Karten werden in unterschiedliche Klassen aufgeteilt. Dabei handelt es sich um eine Angabe, die Euch Auskunft über die Geschwindigkeit einer Karte gibt. Eine microSD-Speicherkarte der Klasse 2 solltet Ihr in keinem Fall kaufen – es handelt sich um das Modell mit der langsamsten Lese- und Schreibrate. Karten der Klasse 4 und 6 bieten zwar im Vergleich mehr Geschwindigkeit, sind jedoch auch eher dafür gedacht, Daten höchstens auszulagern, anstatt aktiv als Erweiterung des internen Speichers auf einem Android-Smartphone zu dienen.
Bestens geeignet sind dagegen microSD-Karten der Klasse 10. Diese sind in der Lage, Videos in Full HD auch mit 60 Bildern pro Sekunde flüssig abzuspielen. Daten zwischen dem internen Speicher und Eurer Speicherkarte könnt Ihr zudem auch angenehm schnell verschieben. Mehr Geschwindigkeit bieten Euch nur noch SD-Karten mit der Klassifizierung UHS-I und UHS-II. Beide Arten liefern genügend Geschwindigkeit, um beispielsweise 4K-Videos mit 60 fps auf dem Smartphone ruckelfrei abzuspielen.
Datensicherheit
Bei microSD-Karten kommt es allerdings nicht nur auf Speichergröße und Geschwindigkeit an, sondern auf deren Zuverlässigkeit. Die schnellste Speicherkarte verliert all ihre Vorteile, wenn die enthaltenen Daten bei einem Crash für immer verloren gehen. Ihr solltet für Euer Android-Smartphone daher auf den Kauf einer No-Name-microSD-Karte verzichten und zu Produkten von bekannten Herstellern greifen. So vermindert Ihr die Chance, dass die Karte plötzlich den Dienst einstellt.
Tipps & Nützliches
Sollte Eure Mehr zum Thema SD-Karte wiederherstellen findet Ihr auch hier.
Zusammefassung:
- Eine microSD-Karte vom Typ SDHC besitzt 4 bis 32 GB Speicherplatz und ist mit FAT16 formatiert
- Eine Speicherkarte vom Typ SDXC besitzt 64 GB bis 2 TB Speicher, ist mit exFat16 formatiert und funktioniert womöglich nur in aktuellen Android-Geräten
- Im Handbuch Eures Smartphones steht, welchen Typ SD-Karte in welcher Größe Ihr verwenden könnt
- Speicherkarten der Klasse 2 bis 6 sind für viele Einsatzzwecke zu langsam
- Eine microSD-Karte der Klasse 10 sollte auch Full-HD-Videos mit 60 fps abspielen können und ist zu empfehlen
- SD-Karten der Klassifizierung UHS-I und UHS-II können auch 4K-Clips mit 60 fps abspielen
- Greift zu einer Speicherkarte eines Markenherstellers wie beispielsweise Lexar oder Sandisk, um Datenverlust zu vermeiden
- Weiterhin solltet Ihr Euch auch Details wie Zugriffszeiten, Lesegeschwindigkeit oder Übertragungsgeschwindigkeit informieren.