Endlich wieder schwarze Zahlen: Ende der HTC-Talfahrt?

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(© 2014 CURVED )

Dem HTC One M8 und vielleicht auch dessen Mini-Variante sei dank: HTC hat im zweiten Quartal dieses Jahres endlich mal wieder nennenswerte Gewinne eingefahren. Die sind im Vergleich zum Erzrivalen Samsung aber immer noch marginal und lassen so noch keine echte Hoffnung auf eine goldene Zukunft des taiwanischen Unternehmens aufkeimen.

75 Millionen US-Dollar Gewinn bei 2,2 Milliarden US-Dollar Umsatz konnte HTC im zweiten Quartal des laufenden Jahres erwirtschaften — was auf den ersten Blick zumindest nicht nach Peanuts klingt, relativiert sich dann aber doch schnell und deutlich, wenn man Samsungs Zahlen dagegen hält. Die Koreaner verzeichneten im gleichen Zeitraum rund 52 Milliarden US-Dollar Umsatz und einen Gewinn von über 7 Milliarden US-Dollar.

Auch weil HTCs kleines Umsatz- und Gewinnhoch vermutlich hauptsächlich dem internationalen Verkaufsstart des ausgezeichneten HTC One M8 und dessen Mini-Ableger geschuldet ist, bleibt die Skepsis, ob HTC seine jahrelange Talsohle überwunden hat,  weiter bestehen. Wenn in der zweiten Jahreshälfte der Absatz der beiden genannten Geräte, wie zu erwarten ist, zurückgeht, könnte sich die Bilanz des Unternehmens ganz schnell wieder da einpendeln, wo sie in den vergangenen Monaten lag: bei konstanten Verlusten.

Zu kleines Marketing-Budget, zu kleines Portfolio, zu geringe Bekanntheit

Das Tragische an der Entwicklung HTCs ist, dass die Taiwaner sowohl mit dem One aus dem Vorjahr und auch mit dem diesjährigen One M8 fantastische Smartphones gebaut haben, die es locker mit den jeweiligen Konterparts von Samsung aufnehmen können. Allein erreichten die Taiwaner trotzdem nie auch nur ansatzweise die Verkaufszahlen der Galaxy-Geräte.

Das wiederum dürfte sowohl am deutlich geringeren Marketing-Aufwand liegen, den HTC betreibt beziehungsweise sich leisten kann, als auch an der kleineren Produktpalette und Marktdurchsetzung: Samsung ist es gelungen, mit zig Geräten jeden Kundenwunsch zu bedienen und sich gleichzeitig hervorragend bei den Providern zu positionieren. HTC hat zwar gerade ein Prime vorerst eingestampft worden zu sein.

Außerdem können sich die Koreaner — wie auch Sony — auf weitere Unternehmensbereiche stützen. HTC baut nur Smartphone, davon nicht gerade viele: Egal,  wie gut die HTC-Geräte zuletzt auch waren, geht die Welle am Gros der Kunden, das sich wahlweise auf Galaxy S stürzte, schlicht vorbei.

Wir hoffen inständig, dass HTC der Wandel irgendwie gelingt und die Taiwaner das Umsatz-Tal endlich verlassen können — die aktuellen Bilanz gibt zwar eine ganz vorsichtige Hoffnung, aber längst noch keine Zuversicht.

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