Gute Kritiken schützen nicht immer vor dem Rotstift. Jenen setzt Amazon an und streicht drei Serien aus dem Programm, berichtet die Medienplattform Deadline. Das Trio soll Platz für größere Projekte machen.
Der Konzern stampft sowohl "I Love Dick" als auch "Jean-Claude Van Johnson" bereits nach der ersten Staffel ein. Für "One Mississippi" ist nach Staffel zwei Feierabend. Amazon wolle mit diesem Schritt den Weg für größere Serien freimachen, begründet ein Insider die Entscheidung. Die neuen Projekte sollen ein breiteres Publikum anziehen.
Amazon will "Game of Thrones"-Erfolg
Konzern-Boss Jeff Bezos soll bereits im vergangenen Jahr bemängelt haben, dass es Amazon Prime Video an Filmen und Serien fehle, die weltweit für Schlagzeilen sorgen, berichtete das Branchenblatt Variety im September 2017. Ihm schwebe ein Erfolg wie "Game of Thrones" vor, heißt es. Die Fantasy-Serie von HBO sei für die Menschen so etwas wie es "Der weiße Hai" und "Star Wars" in den 70er Jahren waren, ergänzt der mittlerweile zurückgetretene Chef der Amazon Studios, Roy Price.
Es gibt zwar diverse kleinere und auch erfolgreiche Serien und preisgekrönte Indie-Filme, wie Oscar-Preisträger "Manchester by the Sea", ein gigantischer kommerzieller Coup, wie von den Amazon Studios offenbar gewünscht, blieb bisher jedoch aus. Die Produzenten aus Santa Monica räumen ihre Film- und Seriensparte daher anscheinend auf, machen Platz für große Projekte und opfern drei Serien, die eigentlich in der Gunst der Zuschauer ganz oben standen. Die zweite Staffel von "One Mississippi" kommt auf dem Filmbewertungsportal Rotten Tomatoes auf eine perfekte Bewertung von 100 Prozent.