Android XR – das Ende der Smartphones? Noch lange nicht!

Android XR
Lösen AR-Brillen das Smartphone ab? (© 2025 Google )

Auf der Google I/O hat das Unternehmen auch ein neues Betriebssystem vorgestellt: Android XR. Das soll auf Augmented-Reality-Brillen zum Einsatz kommen, damit ihr die reale Welt mit digitalen Infos anreichern könnt. Etwa für Untertitel, wenn jemand mit euch in einer anderen Sprache spricht. Ja, sowas ist cool. Aber ob die AR-Brillen das Smartphone ablösen, steht auf einem anderen Blatt. Hier sind Gründe, die gegen das Ende der Handys sprechen.

Beim ersten Blick auf Android XR könnte man glatt danken, dass uns hier die Zukunft erwartet. Wegbeschreibungen, Untertitel und mehr: Das Betriebssystem könnte euren Alltag sinnvoll mit zahlreichen Infos erweitern. Hier ist mir ein Kommentar besonders ins Auge gefallen: Der Kollege Peter Hryciuk von GIGA sieht hier den "Anfang vom Ende der Smartphones". Seine Argumente kann ich durchaus nachvollziehen. Aber bevor das Handy seinem Ende entgegentritt, haben die großen Tech-Unternehmen noch einige Hürden vor sich.

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AR-Problem 1: Macht Google aus uns allen Brillenträger?

Wer ohnehin eine Brille trägt, dürfte relativ problemlos auf ein Modell mit AR-Funktionen (etwa mit Kamera und Display im Glas) umsteigen können – wie auch schon der Giga-Kollege anmerkte. Für andere Nutzer wäre die Hürde hier womöglich größer. Eine Brille kann das eigene Erscheinungsbild schon stark verändern, was nicht jedem potenziellen Nutzer gefallen dürfte. Ich zum Beispiel vermeide es gerne, eine Brille zu tragen. Für mich wären da eher AR-Kontaktlinsen eine Lösung. Bis es die gibt, bin ich aber womöglich schon in Rente und meckere über die moderne Jugend mit ihren AR-Hosen.

Dagegen ist ein Smartphone deutlich unkritischer. Euer Handy steckt ihr nämlich auch in die Tasche, anstatt es an eurem Gesicht zu befestigen.

AR-Problem 2: Wohin mit der Technik?

Dabei ist ganz klar: Dass eine AR-Brille in der Größenordnung der Apple Vision Pro von Personen an jeder Straßenecke getragen wird, ist ziemlich unrealistisch. Unter anderem Google arbeitet aber schon an einem deutlich kompakteren Prototyp – nah an der Optik einer regulären Brille. Ein wichtiger Schritt, damit das Produkt auch am Massenmarkt angenommen wird.

So eine AR-Brille in "Brillenoptik" hat aber wenig Platz für die wichtigsten technischen Bauteile – insbesondere für einen langlebigen Akku. Soll das Gadget via KI selbst alle Aufgaben ausführen, ist Rechenpower nötig, die viel Energie schluckt.

Aus heutiger Sicht würde so eine AR-Brille nur mit einem externen Akku eine angemessene Laufzeit mitbringen. Möglich wäre etwa ein schmales Kabel, das zu einem an eurem Gürtel befestigten Akkupack führt. So wirklich praktisch ist das aber nicht, wenn dauerhaft ein Kabel unter euren Klamotten durchläuft.

Eine Lösung: Die Brille bleibt ein Gadget, das auf euer Smartphone angewiesen ist (so, wie es bei Android XR auch aktuell der Fall ist). In dem Fall wäre sie ausführendes Organ, während euer Handy für die Rechenarbeit zuständig wäre. In dieser Kombi dürfte eine längere Akkulaufzeit drin sein – aber wir wären auch hier noch lange von einem Smartphone-Sterben entfernt. Zumindest, bis Google und Co. das Akku- und Energiebedarfsproblem gelöst bekommen.

The Verge konnte sich Android XR schon einmal vor Ort ansehen (ab Minute 1:16):

(© 2025 CURVED )

AR-Problem 3: Kommandos und Eingabe

Mit der heutigen Technologie ist bereits ein gutes Tracking von Hand- und Augenbewegungen möglich. Das zeigt schon die Apple Vision Pro. Solange wir noch nicht mit Gedankensteuerung arbeiten können, sind Sprachkommandos und (Tipp-)Gesten in der Luft die denkbar besten Eingabemothode für eine AR-Brille.

Das wird spätestens dann spaßig, wenn ihr in einer überfüllten U-Bahn seid. Sprachkommandos? Gerade bei privaten Angelegenheiten keine gute Option, sofern nicht der ganze Wagon mitreden soll – was auf der anderen Seite aber auch zu neuen Kontakten führen kann.

Und die Gesten? An den Anblick von Personen, die mit der Hand in der Luft gestikulieren, könnte ich mich noch gewöhnen. Fehlt dafür der Platz, könnte man aber auch hier schnell einmal mit Anderen in Berührung kommen. Immerhin: Auch das kann eine gute Methode sein, um neue Leute kennenzulernen.

Mein Punkt ist aber: Weder die eine noch die andere Methode dürfte so schnell und zuverlässig sein wie das Tippen und Wischen auf einem Touch-Display. Auch hier sehe ich daher eine technische Hürde, ohne deren Lösung das Smartphone unverzichtbar bleibt.

Wieso AR-Gadgets dennoch sinnvoll sind

Sei es eine AR-Brille oder ein ganz anderes Format wie ein AR-Anstecker für die Hemdtasche oder ein AR-Gürtel (das sind jetzt aber genug wilde Ideen für einen Artikel): Am Ende finde auch ich, dass Android XR einen sinnvollen nächsten Schritt markiert. Wenn die KIs unseren Alltag sehen können, gibt es noch ein ganz anderes Potenzial dafür, wie sie uns unterstützen können (das Thema Datenschutz klammere ich hier einmal aus).

Man stelle sich die Möglichkeiten vor:

  • direkt Produktbewertungen und Preisvergleich beim Shoppen einsehen, sobald ihr das Produkt erspäht
  • direkt Empfehlungen erhalten, wenn ihr vor mehreren Produkten steht
  • die vielfach schon gesehene Navigationsunterstützung
  • direkte Unterhaltungen in fremden Sprachen (auch das hat Google schon gezeigt)
  • Schritt-für-Schritt-Unterstützung beim Kochen von aufwendigen Gerichten
  • nur mit Augen-Tracking Tetris spielen, wenn das Meeting ermüdend wird
  • ... und noch viel mehr

Bis wir hier von einem Hype-Produkt für den Massenmarkt sprechen, werden aber sicherlich noch einige Jahre vergehen. Vielleicht aber nicht mehr so lange wie zuletzt: Ich erinnere mich noch gut daran, wie damals die ersten Ankündigungen zu Google Glass die Runde machten und mein Chefredakteur alles drangesetzt hatte, damit wir so eine Brille direkt in die Finger bekamen, sobald es möglich war.

Das war im Jahr 2012. Schon damals sorgte die Idee der smarten Brille für großes Aufsehen. Doch noch immer warten wir auf ein Produkt für die breite Masse. Es wirkt jedenfalls so, als wären Größen wie Google, Apple und Meta in den letzten Jahren aber sehr weit in Sachen AR-Brille vorangeschritten.

Ich glaube daran, dass uns in absehbarer Zeit (diesmal) wirklich eine Brille mit Mini-Display im Glas erwartet. Aber eben nur als Ergänzung zum Smartphone. Nicht als dessen Nachfolger. Und da wird sich meiner Meinung nach auch in 10 Jahren kaum etwas dran ändern.

An dieser Stelle vielen Dank an Peter Hryciuk von GIGA, ohne dessen Kommentar dieser Artikel nicht entstanden wäre.

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