Der Streit um Apples Steuernachzahlungen in Höhe von 13 Milliarden Dollar geht in die nächste Runde. Noch in dieser Woche will der Konzern in Revision gehen.
Im August wurde berichtet, dass Apple mit seinem Firmensitz in Irland von dem Land angeblich unzulässige Steuervergünstigungen bekommen habe. Laut der EU-Kommission hätte Apple dadurch einen winzigen Steuersatz von nur 0,005 (2014) bis ein Prozent (2003) auf seine europäischen Gewinne gezahlt.
Irland will keine weiteren Steuern von Apple
Während Apple jetzt in Revision gehen wird, macht sich Irland selbst stark für den iPhone-Konzern. Die EU-Kommission habe sich in die nationalen Belange eingemischt und ihre Kompetenzen überschritten, heißt es in einer Regierungserklärung. Auch die Gewinnbewertung wird angefochten. Wichtige Entscheidungen seien bei Apple in den USA getroffen worden und somit steuerlich nicht den Apple-Töchtern in Irland anrechenbar. Außerdem habe Irland Apple keine Vorteile gewährt, denn alle geforderten Steuern wurden bezahlt, heißt es weiter. Irland reichte die Klage schon am 9. November ein, machte dies aber erst jetzt öffentlich.
"Ireland did not give favourable tax treatment to Apple - the full amount of tax was paid in this case and no state aid was provided."
Tim Cook bezeichnete die ganze Geschichte als "politischen Mist" und verwies darauf, dass Apple einer der größten Steuerzahlenr überhaupt sei – in Irland und weltweit. In einem offenen Brief schrieb der Apple-Chef Ende August, dass das Unternehmen vor 36 Jahren in Cork, einer Gegend, die von Arbeitslosigkeit geplagt war, eine Niederlassung eröffnet habe. Apple habe viele Arbeitsplätze geschaffen und durch seinen Erfolg auch andere Firmen inspiriert, sich dort niederzulassen. Derzeit arbeiten für Apple etwa 6000 Angestellte in Irland.