Google macht derzeit kräftig Werbung für neue Verschlüsselungsstandards. ChaCha20 und Poly1305 heißen die neuen Algorithmen, mit denen der Internetriese das mobile Browsen in Chrome künftig nicht nur sicherer, sondern auch schneller machen will – dank Optimierung für mobile Prozessoren, wie cnet berichtet.
Die beiden neuen Schlüsselsysteme laufen auf Mobilprozessoren wie dem Snapdragon S4 Pro mit mehr als dreimal so hohem Datendurchsatz als beispielsweise der konkurrierende AES-GCM-Algorithmus. Damit kommen sie auf eine Verarbeitungsmenge von 139,9 MB in der Sekunde. Verschlüsselt versendete Daten sollen dadurch sicher sein, ohne dass Ihr den Prozess als verlangsamend wahrnehmt.
Gute Verschlüsselung – ein ständiges Wettrüsten
Verschlüsselungsalgorithmen müssen, selbst wenn sie keine größere Sicherheitslücken aufweisen, alle paar Jahre erneuert oder ersetzt werden. Mit mächtigeren Computern werden auch Codebrecher-Programme immer besser und die Schwächen einzelner Algorithmen werden teils erst nach Jahren entdeckt wie beim Heartbleed-Fall. Neue Systeme bieten also immer nur für eine Weile Schutz – sowohl vor kriminellen Hackern als auch vor den wissbegierigen Augen der Geheimdienste.
Google setzt sich derzeit dafür ein, dass auch andere Software-Hersteller die neuen Algorithmen verwenden. Vor allem die Mozilla Foundation mit ihrem Multi-Plattform-Browser Firefox oder die Open-Source-Community wären ein wertvoller Partner. Neue Standards können die Suchmaschinenexperten mit ihrer mächtigen Marktposition gut durchsetzen: Über Gmail und die Google Suche werden ihre neuesten Verschlüsselungssysteme sofort von einer breiten Nutzermasse verwendet – nicht nur auf dem eigenen Mobil-OS Android.