Ritterschlag für WhatsApp: Facebooks Chat-App steht Pate für ein Krankheitsbild. Eine spanische Ärztin hat die Entzündung beider Daumen infolge stundenlanger Chats WhatsAppitis getauft.
Im Medizin-Fachmagazin The Lancet beschreibt die spanische Ärtzin Inés M Fernandez-Guerrero, wie eine 34 Jahre alte Frau nach Weihnachten mit Schmerzen in den Handgelenken in ihre Praxis kam. Eine Ursache oder eine Auslöser konnte die Patientin nicht nennen und nach einigen Untersuchungen stellte die Ärztin eine Entzündung der Daumenmuskulatur fest.
Im Gespräch mit der Frau stellte sich dann heraus, dass sie an Heiligabend arbeiten musste und deswegen am ersten Weihnachtstag sechs Stunden damit zugebracht hatte, auf ihrem 130 Gramm schweren Smartphone Nachrichten bei WhatsApp zu beantworten.
Dabei nutzte sie die gesamte Zeit über ihre beiden Daumen zum Schreiben, so dass für Fernandez-Guerrero am Ende nur die Diagnose "WhatsAppitis" blieb. Sie verordnete der Patientin ein Schmerzmittel und erließ ein WhatsApp-Verbot, dass die Erkrankte jedoch am 31. Dezember schon wieder missachtete.
Neue Technik, neue Krankheiten
WhatsApp ist allerdings nicht die erste Krankheit, deren Ursache in neuen Technologien liegt. Bereits 1990 wurden Verletzungen im Zusammenhang mit Computerspielen als Nintendinitis bezeichnet. Computermäuse sind ein berüchtigter Auslöser für Sehnenscheidenentzündungen.
Selfitis war als Bezeichnung für das Verlangen, Portraits-Fotos von sich selber online zu stellen im Gespräch, und wer sein Smartphone, Tablet oder Laptop längere Zeit mit falscher Körperhaltung nutzt riskiert Rücken- und Nackenschmerzen.