Das große Geheimnis ist gelüftet: Das milliardenschwere Startup Magic Leap zeigt endlich die erste Version seiner Augmented Reality Brille.
Hinter Magic Leap verbarg sich lange Zeit eines der am besten gehüteten Geheimnisse des Silicon Valley. Seit drei Jahren arbeitet das Startup an einer "Augmented Reality"-Brille, die die Welt verändern soll. Bekannt war davon bislang fast gar nichts. Dem Vernehmen nach haben einige Promis die Brille bereits getragen, sagen durften sie darüber allerdings nichts. Trotzdem investierten Geldgeber laut Gründerszene bis jetzt rund 1,9 Milliarden US-Dollar in das junge Unternehmen. Jetzt gibt es erste Bilder von dem Hype-Gadget.
Die Zukunft sieht merkwürdig aus
Die machen gleich klar: Auch Magic Leap schafft es trotz der eingenommen zehnstelligen Summe nicht, sein Headset wirklich alltagsfähig aussehen zu lassen. Im Klartext: Wer HoloLens von Microsoft zu sperrig findet, der wird auch der Magic Leap One, so der Name des Gagdets, nichts abgewinnen können.
Die Funktionsweise erinnert an die HoloLens: Sensoren sorgen dafür, dass die Brille das sieht, was der Träger sieht. Dadurch kann sie Objekte und Oberflächen erkennen und Räume genau einscannen. Die "Digital Lightfield" genannte Technologie soll außerdem vereinfacht gesagt dafür sorgen, dass digitale Objekte lebensecht aussehen. Möglich ist es zum Beispiel, einen virtuellen TV im Wohnzimmer zu platzieren oder eine Spielwelt auf dem Küchentisch zu projizieren. Dazu kann sich die Leap One Räume und darin befindliche digitale Objekte merken. Im Klartext: Verlasst ihr einen Raum und kehrt später wieder zurück, befinden sich alle Objekte noch dort, wo ihr sie "zurückgelassen" habt.
Zunächst als Creators Edition
Damit das alles flüssig funktioniert, müsst ihr zusätzlich zur Brille eine "Processing Unit", also einen kleinen Computer mit euch führen, der per Kabel mit der Leap One verbunden ist. Dieser Mini-PC muss unglaublich leistungsstark sein. Mit der Brille sollt ihr unter anderem 3D-Modelle bearbeiten und Ego-Shooter-Spiele zocken können. Für die einfache Bedienung soll ein Interface sorgen, dass ihr per Stimme, Gesten, Augen- und Kopfbewegungen steuern könnt. Außerdem wird es einen Controller geben.
"Wird" deshalb, weil die Magic Leap One noch nicht fertig ist. Stattdessen handelt es sich, wie so oft, um eine "Creators Edition", mit der sich das Startup vorrangig an Designer und Entwickler wendet. Die können sich jetzt anmelden. Erste Modelle sollen dann 2018 erhältlich sein. Ein konkreteres Datum nennt Magic Leap nicht.