Die Zukunft des Akkus kommt aus dem Staubsauger

Dyson
Dyson (© 2015 Dyson )
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Das größte, bislang ungelöste Problem aller mobilen Gadgets ist deren mittelprächtige Akkulaufzeit: Gebogene Display, Performance auf PC-Niveau, Kameras mit Bildstabilisator, alles kein Problem — aber wehe, das Smartphone bleibt länger als anderthalb Tage der Steckdose fern. Eine möglicher Weg aus dieser Misere könnte nun aus einer auf den ersten Blick überraschenden Ecke kommen: Staubsauger-Hersteller Dyson hat gerade einen Millionenbetrag in die Erforschung einer neuen Akku-Technologie gesteckt.

Richtig gelesen, Dyson — das ist das britische Unternehmen des Erfinders der beutellosen Staubsauger und der sogenannten Zyklonentechnolgie James Dyson, das auch für die AirBlade-Handtrockner und diese futuristischen Ventilatoren und Heizlüfter verantwortlich zeichnet. Und was haben die nun mit Akkus zu tun?

Nun, von den genannten Techniken mag man halten was man will, Dyson darf aber attestiert werden, dass er und sein Unternehmen den Erfindergeist im ursprünglichen Sinne verkörpern und stets an neuen, innovativen Ideen interessiert sind. Und da Dyson auch zahlreiche Akku-betriebene Staubsauger im Portfolio hat und solche Geräte nun mal jede Menge Strom fressen, sind speziell in diesem Bereich starke und ausdauernde Akkus gefragt.

15 Millionen Dyson-Dollar für Feststoff-Akkus

Bühne frei für Sakti3, einen Ableger der University of Michigan, der an Feststoff-Akkus forscht und entwickelt und für diese Arbeit von Dyson nun ein 15 Millionen-Dollar-Investment erhalten hat. Sakti3 setzt auf festes Lithium als Elektrolyt, denn solche Feststoff-Akkus können mit bis zu 1000 Wattstunden pro Liter doppelt soviel Energie speichern, wie die aktuellen Lithium-Ionen-Akkus, die auf einen Mix aus Flüssigkeiten setzen. Zwar ist die Idee, festes Lithium zu verwenden nicht neu, allerdings haperte es bisher an der Leitfähigkeit dieses Materials. Laut James Dyson sind Sakti3 nun aber "Performance-Sprünge gelungen, die die aktuelle Akku-Technik schlicht nicht mitgehen kann."

Weitere Vorteile der Feststoff-Akkus sind überdies, dass sie günstiger in der Produktion sind, besser für die Umwelt und auch insgesamt langlebiger als Lithium-Ionen-Batterien. Und das sie eben auf einen Flüssigkeits-Cocktail verzichten, minimiert sich auch die Gefahr des Auslaufens oder gar Explodierens. Insgesamt würde das bedeuten, dass kommende Smartphone-Akkus dünner, leichter und sicherer wären, gleichzeitig aber deutlich mehr Energiereserven bieten würden. Übrigens ist die Technik nicht nur für Smartphones und Staubsauger interessant, sondern auch für Fahrzeuge mit E-Motoren — weshalb auch General Motors zu den Sakti3-Investoren gehört.

Erst Staubsauger, dann Smartphones

Sakti3-Gründerin und -CEO Ann Marie Sastry ist der Überzeugung, dass der Deal mit Dyson dem Unternehmen ermöglichen wird, seine Forschungen in den Massenmarkt zu bringen: "Beide Parteien verfügen über jede Menge Know-how und Leidenschaft, Dysons Entwicklungsabteilung hat das Potenzial und Erfolgsbilanz, neue Konzepte in die Breite zu entwickeln und zu kommerziellen Realitäten werden zu lassen."

Das bedeutet zum einen zwar, dass erste fertig Akkus von Sakti3 zunächst wohl exklusiv in kabellosen Staubsaugern und Roboter-Saugern zum Einsatz kommen werden. Aus der Aussage Sastrys lässt sich aber auch die Prognose ablesen, dass die Sakti3-Akkus später eigenständige Wege gehen werden und dann eben auch in Smartphones und Automobilen zum Einsatz kommen werden. Wenn schon Apple, Samsung und Co. nicht konsequent in solche Technologien investieren, dann muss es zuweilen eben der "Umweg" über Staubsauger sein ...

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