Wer unterwegs die Spiele der EM 2016 live verfolgen will, sollte zu einem DVB-T-Stick greifen. Damit ist man gegenüber einem Livestream im Zeitvorteil. Ein Überblick über die verfügbaren Modelle.
DVB-T ist nicht tot. Stattdessen steht mit DVB-T-2 die nächste Generation des Antennenfernsehens ins Haus. Leider sind die meisten der hier aufgezählten DVB-T-Sticks noch nicht für den neuen Standard bereit. Die Umstellung der Sendetechnik und der Sticks erfolgt sehr gemächlich, sodass zur EM 2016 nur der Rückgriff auf die alte Technologie bleibt. Anders als die RTL-Gruppe hat ProSiebenSat.1 seine Programme noch nicht aus der DVB-T-Ausstrahlung zurückgezogen. Ihr könnt über die Sticks also auch die sechs Vorrundenspiele schauen, die der Privatsender überträgt. Die übrigen Spiele, inklusive des Finales am 10. Juli, seht Ihr bei ARD und ZDF.
Micro-USB und Lightning: Sticks für Smartphone und Tablet
Die DVB-T-Sticks mit Micro-USB-Anschluss passen an die meisten Android-Smartphones und -Tablets. Wichtig ist, dass die Schnittstelle USB-OTG unterstützt, also eine Host-Funktion hat. Das ist aber bei vielen Geräten der Fall. Auf der Software-Seite ist Android 4.0.3 Ice Cream Sandwich die Mindestvoraussetzung – Android 4.1 Jelly Bean beim Xoro HRT 1101 – um die zugehören Apps installieren zu können. Ebenfalls noch wichtig: Die Sticks holen sich Energie vom Akku Eures Smartphones oder Tablets. Dieser sollte also vor dem Spiel aufgeladen sein, da der Anschluss zum Laden durch den DVB-T-Empfänger belegt ist und so nur Smartphones mit drahtloser Ladetechnik nebenbei Strom tanken können.
Sieben verschiedene DVB-T-Sticks sind derzeit für Android-Geräte in Deutschland erhältlich. Am günstigsten ist der Auvisio aDTV mobile von Pearl für 20 Euro, dicht gefolgt vom 30 Euro teuren Xoro HRT 1101. Für 37 Euro erhaltet Ihr den Terratec Cinergy Mobile Micro oder den Logilink DVB-T Tuner für Android. Mit 40 Euro ist der Avermedia AverTV Mobile 310 nur unwesentlich teurer. Es folgt für 51 Euro der PCTV Systems AndroiDTV. Stolze 80 Euro kostet der eyetv micro, den Ihr nicht nur am Smartphone oder Tablet, sondern mit einem Micro-USB-Kabel direkt am Computer anschließen könnt.
Für Besitzer eines iPads oder iPhones ist die Auswahl übersichtlicher. Drei DVB-T-Sticks mit Lightning-Anschluss buhlen um Eure Gunst. Mit einem Preis von 40 Euro ist der Logilink AirDTV am günstigsten und wartet mit einem eigenen Akku auf. Der AverTV Mobile 330 von Avermedia ist mit 50 Euro etwas teurer. Nach Herstellerangaben hält sein Akku 2,5 Stunden durch. Im Flugmodus und bei 30 Prozent Displayhelligkeit sollt Ihr mit dem 80 Euro teuren eyetv mobile auf dem iPhone vier und auf dem iPad neun Stunden lang Fernsehen können.
Streaming per WLAN auf mehrere Geräte
Darüber hinaus gibt es DVB-T-Empfänger, die Ihr nicht direkt in einen Anschluss steckt, sondern die als kleine Box herumstehen. Sie bauen ein eigenes WLAN auf und zeigen darüber das TV-Programm auf Smartphones, Tablets und Notebooks unabhängig vom Betriebssystem. Allerdings könnt Ihr Euch nur beim 160 Euro teuren eyetv w, der jetzt von Geniatech und nicht mehr von Elgato vertrieben wird, kommt auf die gleiche Akkulaufzeit, bietet allerdings keine Aufnahmefunktion und kostet etwa 80 Euro.
Bei eigentlich allen vorgestellten DVB-T-Sticks befindet sich neben einen kleinen Antenne, die direkt im dem Gadget steckt, noch eine größere Antenne im Lieferumfang, die per Kabel mit der MCX-Steckverbindung in Kontakt ist. Eine Ausnahme ist der Xoro HRT 1101. Um das TV-Programm sehen zu können, müsst Ihr jeweils die App des DVB-T-Sticks installieren. Diese unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern mitunter auch im Funktionsumfang und sind neben dem Preis der größte Unterschied zwischen den verschiedenen Sticks.