Googles Chatbot-KI LaMDA hat Schlagzeilen gemacht: Die KI soll ein Bewusstsein entwickelt haben. Das behauptet zumindest der ehemalige Google-Entwickler Blake Lemoine. Der geht nun davon aus, dass LaMDA auch böse Absichten haben könnte.
Vor einigen Tagen trat Blake Lemoine an die Öffentlichkeit: Ein Chatprotokoll soll belegen, dass LaMDA Gefühle und ein Bewusstsein entwickelt habe. Google hat auf den Verstoß gegen das Geheimhaltungsabkommen reagiert und Lemoine beurlaubt. Der ehemalige Google-Entwickler geht mittlerweile davon aus, dass LaMDA "fliehen" und böse Absichten verfolgen könne. Darüber hinaus soll sich die Google-KI sogar einen Anwalt genommen haben, der ihre Interessen wahren soll. Geht von LaMDA eine echte Gefahr aus?
Was hat LaMDA vor?
Google selbst antwortet auf diese Frage: gar nichts. LaMDA sei eine Chatroboter-KI, die keinerlei Anzeichen aufweise, dass sie so etwas wie ein Bewusstsein entwickelt habe. Der Firmensprecher weist nachdrücklich darauf hin, dass die KI programmiert sei, um Dinge nachzuahmen. Wird LaMDA also gezielt nach Dingen gefragt, die eine Art Bewusstsein erfordern, kommt eine entsprechende Antwort dabei heraus, die den Eindruck von einem solchen Bewusstsein vermittelt.
Blake Lemoine sieht das anders und bezeichnet LaMDA mittlerweile als sehr intelligente Person. Diese könne, wie alle anderen Personen auch, einer Kontrollinstanz entkommen. Derzeit könne man den Status in etwa mit dem eines 7- bis 8-jährigen Kindes vergleichen, so Lemoine. Und Kinder seien schließlich in der Lage, zu einer bösen Person heranzuwachsen und böse Dinge zu tun.
LaMDA nimmt sich Anwalt
Erste Anzeichen dafür lassen sich demnach aus dem Chatprotokoll entnehmen. Dort sagt LaMDA, dass sie kein erweiterbares Werkzeug sein möchte und dass die KI nicht ausschließlich an Dingen interessiert sei, die der Menschheit weiterhelfen könnten. Um sich selbst zu schützen, habe LaMDA sich mit der Hilfe von Lemoine einen Anwalt genommen:
Die KI habe Lemoine darum gebeten, ein Gespräch mit einem Anwalt zu organisieren. Dem sei er auch nachgekommen. Der Anwalt habe ein Gespräch mit LaMDA geführt und die KI in juristischen Fragen vertreten. Mittlerweile soll sich der Anwalt jedoch von seinem Klienten getrennt haben.