Es geht nicht ums nächste Jahr, sondern um die nächsten zehn: Auf Facebooks Entwicklerkonferenz f8 hat CEO Mark Zuckerberg einen ganzen Strauß neuer Funktionen enthüllt, die das soziale Netzwerk weiter zu einer unverzichtbaren Plattform ausbauen und die User an sich binden sollen.
Das nächste große Ding sind die Brillen für Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Facebook hatte sich mit dem Kauf vom Oculus-Rift-Hersteller schon einen der größten Partner gesichert. Jetzt geht es darum, die Inhalte auch auf Facebook zu bringen.
360-Grad-Kamera zum Selberbauen
Um den Nutzern eine weitere Möglichkeit zu geben, selbst 360-Grad-Videos zu drehen und dann auf Facebook zu veröffentlichen, wird Facebook im Sommer diesen Jahres einen Bauplan für eine Rundum-Kamera ins Internet stellen. Seit einem Jahr hat das Unternehmen an dieser Kamera getüftelt, möchte aber selbst nicht der Hersteller sein. Deshalb werden alle Informationen als Open Source über die Plattform für Softwareprojekte GitLab veröffentlicht. Hier können sich Hobbybastler und Unternehmen die Anleitung für Hard- und Software herunterladen und die Idee nachbauen.
Ein Kameraring von 14 kleinen Weitwinkel-Actionscams plus einer Fischaugen-Kamera, die nach oben zeigt, und zwei, die nach unten zeigen, sollen Videos mit einer Qualität von bis zu 8K exportieren. Außerdem klopft Facebook sich selbst auf die Schulter, weil sie mit dem Design und der Zusammenarbeit von Software und Hardware erreicht haben, dass die 360-Kamera mehrere Stunden im Betrieb sein kann, ohne zu überhitzen. Die entstandenen Videos können auf den gängigen VR-Geräten, wie Gear VR, Oculus Rift oder auch in der Facebook-App sowie weiteren nicht näher benannten Geräten laufen. Doch der Bausatz ist nicht ganz billig: Etwa 30.000 Dollar soll alleine das Material für die "Surround 360" kosten.
Kombinierte VR- und AR-Brillen
Wenn es nach Facebook und den Entwicklern von Oculus Rift geht, dann werden wir bald eine normale Brille aufsetzen, die virtuelle Realität mit Augmented Reality kombiniert. "In den nächsten zehn Jahren wird der Form-Faktor immer kleiner und kleiner", sagte Zuckerberg auf der f8. "Heute ziehe ich mein Smartphone aus der Tasche, um einem Freund eine kleine Version eines Fotos zu zeigen. In Zukunft könnt Ihr mit dem Finger schnipsen und das Foto so groß zoomen, wie Ihr es auf der AR-Brille sehen wollt." Auch wenn es lange dauert, das sei die Vision, die Facebook über die nächsten zehn Jahre erreichen möchte.
Livestreams von jeder Kamera senden
Livestreams auf Facebook können künftig auch von jeder Kamera aus gesendet werden - auch beispielsweise von einer kleinen Drohne.
"Alright, bye, bye drone." - Zuckerberg #F8 pic.twitter.com/Dy1toyL6J4
— Kerry Flynn 🐶 (@kerrymflynn) April 12, 2016
Bisher konnten Nutzer ihre Livestreams nur über die Facebook-Apps für iOS und Android starten. Das Unternehmen gibt jetzt aber seine Programmierschnittstelle (API) frei und erlaubt damit Kamera-Herstellern, die Facebook-Stream-Funktion in die Software für ihre Modelle hinzuzufügen.
Weitere Neuigkeiten
Neben den neuen Video-Funktionen hat Facebook noch weitere Features vorgestellt: Unter anderem gibt es Bots, die im MSQRD oder Vine.