Wenn Google Glass noch nicht nerdy genug ist, dann hätten wir hier was: Österreicher haben einen 360-Grad-Video-Helm im 3D-Drucker entworfen. Dafür kamen stolze 18 GoPros zum Einsatz. Das Ergebnis: Nun ja...
Formulieren wir es einmal so: Ihr würdet garantiert auffallen. "Diese spezielle Art der Kamerahaltung ist am Kopf wie ein Helm tragbar und fungiert gleichzeitig als Kamerahalterung für bis zu 18 Kameras", erklärt Erfinder Alessandro Dimas. "Dies ermöglicht noch spektakulärere Videos, ganz ohne umständliches Halten eines Kamerasets und einen noch besseren Rundumblick. Die darauf montierbaren Go-Pro Kameras sind darüber hinaus via Fernbedienung steuerbar und sind im selben Winkel voneinander montiert, sodass sie gleichzeitig in alle Richtungen filmen."
Entwickelt und gefertigt wurde der "Helm" mit einem 3D-Drucker. "Durch diese neueste Art der Kamerahaltung ist nun kein Montieren mehr notwendig, denn die Kamerahalterung ist Ihr Kopf", so Dimas. "So bleiben Eindrücke beim Motorradfahren, beim Tandemsprung, auf Live-Events oder Stadttouren ewig festgehalten." Jetzt mal ehrlich: Wer würde sich freiwillig einen 18 GoPros auf den Kopf schnallen, während er ohne Helm durch die Landschaft braust? Und wer würde damit eine Stadttour machen - am besten noch auf einem Segway? Zumal es Journalisten schwer haben dürften, mit dieser ungewöhnlichen Konstruktion auf dem Kopf ein vernünftiges Interview während eines Live-Events hinzubekommen. Oder wüsstet Ihr, in welche der 18 Linsen Ihr als Gesprächtspartner blicken solltet? Zumal die Konstruktion ohne Helm mit 18 GoPro Hero 3 schon rund 4500 Euro kosten würde.
Eigentlich schade. Denn Dimas ist ein 360-Grad-Video-Vollprofi und liefert mit seinem Unternehmen "360° Videos" Lösungen für ungewöhliche Event-Clips. Und tatsächlich kann sich das Demo-Material vom Wiener Life Ball 2014 sehen lassen: Als Zuschauer habt Ihr die Möglichkeit, interaktiv im Video hin- und herzuschwenken.
Dass eine solche Technologie in naher Zukunft massentauglich wird, glauben wir allerdings nicht. Denn die meiste Arbeit kommt für den Helmträger nach dem Dreh. Dann müssen die vielen Einzelvideos als entsprechende Flächen im Rundum-Video angelegt und mit den anderen Aufnahmen synchronisiert werden - keine einfache Aufgabe.
Sehr cool, weniger nerdy und auch günstiger ist da die Lösung von Jonas Ginter, der mit seinen "Tiny World"-Clips in den vergangenen Wochen für Furore gesorgt hat. Durch eine spezielle Anordnung sieht es aus, als würde der Videokünstler über einen winzigen Erdball radeln.