Ihr wundert euch, warum euer mobiles Datenvolumen schon lange vor Ende des Monats aufgebraucht ist? Dann könnte Google daran schuld sein. Wie aus einem Bericht des britischen Magazins The Register hervorgeht, scheint Android dauerhaft Traffic zu produzieren. Nun wird in den USA dagegen geklagt.
Eine Klageschrift gegen Google (eingereicht in San Jose) legt nun verschiedene Tests mit fabrikneuen Geräten vor. Sprich: Auf den Geräten war nichts weiter als die von Haus aus installierten Programme. Dennoch versuchten die Smartphones sechzehnmal pro Stunde, die Google-Server zu kontaktieren – darunter ein Samsung Galaxy S7 ohne WLAN-Zugang.
Erhöhter Traffic: Die Masse machts
So wurden am Tag fast 9 MB Daten-Traffic verursacht; 94 Prozent davon entstanden durch die Kommunikation mit Google. Das klingt erst einmal nach einer kaum nennenswerten Summe. Dennoch summiert sich so der verursachte Traffic auf 270 MB pro Monat. Wer nur ein Datenvolumen von 500 MB besitzt, verliert also mehr als die Hälfte – ohne etwas dafür zu tun. Bei aktiver Nutzung und mehr installierten Apps kann sich dieser Traffic sogar auf 350 MB pro Monat steigern.
Dass Geräte in bestimmten Abständen und durch bestimmte Apps permanent Daten im Hintergrund austauschen, ist nichts Neues. Messenger-Dienste wie WhatsApp brauchen beispielsweise eine stetige Verbindung zu ihren Servern, damit gewährleistet ist, dass ihr immer die neuesten Nachrichten auf eurem Gerät empfangt. Der Klageschrift zufolge produzierten andere Geräte wie das iPhone aber bei gleichen Bedingungen nur ein Zehntel der Datenmenge wie Android-Smartphones.
Mehr Verantwortung von Google
Zwar wird bei der Klage Schadensersatz gefordert; dieser würde aber beim aktuellen Preis von rund 1 US Dollar pro Gigabyte eher gering ausfallen. Vielmehr dürfte es in erster Linie darum gehen, Google zu einem achtsameren Umgang mit dem Traffic der Nutzer zu sensibilisieren. Denn bei vielen Anbietern und Verträgen ist die verfügbare Datenmenge auch im Jahr 2020 immer noch begrenzt. Bleibt zu hoffen, dass ein möglicher Android-Nachfolger wie Fuchsia auch in diesem Bereich besser abschneidet.