Die USA gewähren Huawei einen weiteren Aufschub der "Schonfrist" – doch erhöhen dieses Mal den Druck. Nachdem zuletzt dreimal 90 Tage anberaumt wurden, während amerikanische Unternehmen noch Geschäfte mit Huawei machen konnten, sind es jetzt nur noch sechs Wochen.
Bis zum 1. April gelte die neue "Temporäre Allgemeine Lizenz", die dafür sorgt, dass die Handelsbeziehungen zwischen den USA und Huawei mitsamt dessen Tochterfirmen außerhalb der Vereinigten Staaten aufrechterhalten werden können. Chinesischen Medien und anderen zufolge werde der Aufschub gewährt, damit besonders in ländlichen Gebieten die Netze weiterhin sicher betrieben werden können und nach Alternativen gesucht werden kann.
Ob die sogenannte Schonfrist dann noch einmal verlängert wird, werde sich in den nächsten 45 Tagen entscheiden – also bis zum Ablauf der Lizenz. Endet diese, befindet sich Huawei dann schon zehneinhalb Monate in diesem Ausnahmezustand. Auch wenn bestehende Geschäfte weiterhin aufrechterhalten werden, hat das chinesische Unternehmen besonders am Wegfall der Lizenzen für Google-Dienste zu knabbern. Denn neue Geräte können so nicht mehr mit den beliebten Mobile Services ausgeliefert werden. Auch neue Partnerschaften in den USA sind für Huawei unmöglich herzustellen.
Huawei vs. USA: Keine Entspannung in Sicht
Was heißt das für euch? Solange die Schonfrist weiter aufrechterhalten wird, kann Google Apps weiterhin aktualisieren, bei neu entwickelten Smartphones müsst ihr auf Google-Dienste verzichten. Das Betriebssystem Android kann Huawei allerdings unabhängig davon dennoch nutzen, solange das Unternehmen die Open-Source-Variante als Basis nutzt – wie beim Huawei Mate 30 Pro geschehen. Für zum Beispiel den Google Play Store allerdings braucht ihr Alternativen.
Seit Mai vergangenen Jahres befindet sich Huawei auf der Schwarzen Liste des US-Handelsministeriums. Die US-Regierung stuft das chinesische Unternehmen als Sicherheitsrisiko ein und wirft ihm vor, mithilfe der Mobilfunktechnologie Spionage zu betreiben. Zuletzt hatte sich der Tonfall im Handelsstreit verschärft – eine Entspannung ist derzeit schwer abzusehen. Huawei selbst betont, dass es für jeden Ausgang Möglichkeiten gebe und sich darauf vorbereite.