Das Huawei P9 verfügt über eine Doppel-Kamera, die der chinesische Hersteller gemeinsam mit den Kamera-Experten von Leica entwickelt hat. In einem Interview mit Gizmodo sprach der Product-Director des Unternehmens nun über die Arbeit an dem speziellen Modul – und darüber, welchen Herausforderungen sich das Team stellen musste.
Laut Yonggang Wang war die Entwicklung der Dual-Kamera alles andere als einfach. Bereits vor zwei Jahren nahm Huawei demnach die Gespräche mit Leica zwecks einer Zusammenarbeit auf. 2015 wurde dann ein Produkt-Team aufgestellt, das über ein Jahr am Design und den Optimierungen der Kamera für das Huawei P9 arbeitete.
Unterschiede in der Wahrnehmung guter Fotos
Wie der Product-Director von Huawei weiter erklärte, soll sich gerade das Thema der Farbwiedergabe als ein schwieriges entpuppt haben. Während der Zusammenarbeit stellt das Team fest, dass sich die Wahrnehmung guter Fotografie in westlichen und fernöstlichen Ländern unterscheidet. Als Huawei beispielsweise Fotoeffekte mit satten Farben vorstellte, hielt das Leica-Team die Farbwiedergabe für nicht authentisch genug. Laut Yonggang Wang habe Huawei daraus aber gelernt und nun ein besseres Bild vom ästhetischen Geschmack der westlichen und östlichen Welt.
Eine weitere Herausforderung soll außerdem gerade zu Beginn die Herstellung der Kamera gewesen sein. Zum einen müsse bei einer Dual-Kamera wie der im Huawei P9 darauf geachtet werden, dass beide Linsen vollständig identisch sind, da es bei der Zusammenlegung der beiden Bilder sonst zu Verzerrungen kommt. Auch sei der Zusammenbau von zwei Kameras und einer gemeinsamen Platine ein kostspieliger Prozess. Zu Anfang sollen ganze 90 Prozent der produzierten Kameras durch die strenge Qualitätsprüfung gefallen sein. Laut Yonggang Wang wurde die Ausbeute seitdem aber deutlich erhöht.